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Herrin über Hemd und Hose
Ärzte, Schwestern und Patienten bestimmen das Bild eines Krankenhauses. Was sich im Hintergrund tut, wer sich um die alltäglichen und deshalb umso wichtigeren Dinge abseits der Medizin kümmert, ohne die eine Klinik gar nicht arbeiten könnte, das erfahren Außenstehende selten. Im Crivitzer Krankenhaus führt solch ein Weg ins „Verborgene“ in den Keller des Hauses und in das Reich von Renate Gwiazda. Frisch gewaschene Kittel, Hosen und Hemden, Laken, Bezüge und Babykleidung sind hier ordentlich gestapelt. Trotz seiner Lage ist der Raum tageslichthell, der Charakter eines großen Kleiderschranks macht diesen Arbeitsplatz gemütlich. Dreimal pro Woche ist die 48-jährige Wäscheverantwortliche im Krankenhaus vor Ort. Dann verteilt sie die benötigten Textilien in die stationseigenen Wäscheschränke, bessert aus, was mit Nadel und Faden zu reparieren ist, und behält den Überblick darüber, was neu angeschafft werden muss. „Babysachen für unsere Neugeborenen bekommen wir manchmal auch von Müttern geschenkt, die hier entbunden haben“, erzählt sie und begutachtet ein paar der neu eingetroffenen Strampler. Für die kleinen Erdenbürger zu arbeiten, empfindet sie als eine der schönsten Facetten ihres beruflichen Alltags. Alle Wäschestücke werden von der gelernten Täschnerin und Damenmaßschneiderin zuallererst mit Etiketten der Klinik versehen. Die gibt es heute in einer nahezu selbstklebenden Form. Die Arbeit an der Nähmaschine jedoch ist ihr eigentliches Metier. Wenn hier auch keine Konfektionskleidung entsteht, gibt es trotzdem hin und wieder Gelegenheiten zur Maßschneiderei. Zum Beispiel, wenn ein Standard-Laken auf die Abmaße des Kreißsaalbettes „zurechtgestutzt“ werden muss.