08.10.2012

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Zukunft statt „Null Bock“

Programm „Produktives Lernen“ überzeugt mit erfogreicher Bilanz
Schüler und Pädagoginnen vor dem Trampelpfad zu ihrem Schulgebäude. Hier soll ein kleiner Weg entstehen, dafür suchen sie noch Unterstützer. Foto: Hultzsch
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Der Satz „Seit ich hier unterrichte, bin ich wieder gern Lehrerin“ sagt einiges über das Ansehen des Bildungssystem M-V bei seinem Personal aus, noch viel mehr beschreibt er aber die Atmosphäre beim Produktiven Lernen (PL) in der Flensburger Straße. Diese parallel zu der allgemeinbildenden Schulen verlaufende Bildungsform fängt Schüler auf, die in ihrer „Karriere“ geradewegs auf ein Leben ohne Schulabschluss zusteuern würden. Nicht weil sie dumm sind, sondern weil das Regelschulsystem keine Kapazitäten hat, sich ihren Stärken ausreichend zu widmen. Die Erfolgsquote, die die Schweriner Teilnehmer des PL nun stolz präsentierten, spricht Bände: 80 Prozent. Das Strahlen in den Gesichtern der Jugendlichen erzählt den Rest. Das sogenannte „freudbetonte Lernen“ beinhaltet die eigene Motivation der Schüler, zur Schule zu gehen. Sitzenbleiben gibt es nicht. Die Prüfungen für die Berufsreife oder die Mittlere Reife sind die gleichen wie auf anderen Schulen. Nur der Weg dahin ist ein anderer: Nach der
7. Klasse können sich Schüler beim PL bewerben. Dort setzt sich die Woche aus zwei Tagen Unterricht und drei Tagen Praktikum zusammen. Dreimal pro Schuljahr wechselt der praktische Platz. Der gute Eindruck im Betrieb bescherte manchem schon seinen späteren Ausbildungsplatz. Lehrer und Schüler und die Schüler untereinander pflegen ein intensives, respektvolles Miteinander, das die Jugendlichen aus ihren Klassen vorher nicht kannten. In Projektgruppen lernen sie „nebenbei“, wovon sie früher glaubten, es niemals zu können, zum Beispiel das richtige Schreiben. Umsonst gibt es diese traumhaften Lernbedingungen nicht. „Die Kos-ten für das Programm stehen den Kosten gegenüber, die jemand ohne Abschluss später über Jahre im Sozialsystem verursacht – rechnen Sie selbst“, ist Pädagogin Sabine Schickel vom Konzept überzeugt. Ihre Kollegin Sabine Keul, von der übrigens das Zitat am Anfang stammt, bekräftigt: „Mit Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und mit dem Selbstbewusstsein, das unsere Schüler im PL erwerben, können sie später in ihrem Leben und im Beruf bestehen.“