16.10.2009

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Geist und Charakter bilden

Albrecht Tischendorf, Direktor des Sportgymnasiums Schwerin, über Schule, Training und sportliche Spitzenleistungen
Foto: Sportgymnasium Schwerin
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Herr Tischendorf, wer kommt auf das Sportgymnasium? 

Schülerinnen und Schüler ab 10 Jahre (5. Klasse), die mindestens befriedigende schulische Leistungen nachweisen und durch ihr bisheriges Arbeits- und Sozialverhalten erwarten lassen , dass sie die Anforderungen von Schule und täglichem Training erfolgreich bewältigen. Voraussetzung ist weiterhin, dass die Normen von Eignungstests der jeweiligen Sportfachverbände erfüllt werden. 

Wie lernen und trainieren die Schüler auf einer „Eliteschule des Sports”?

6 Stunden Sportunterricht und Training in der Spezialsportart wöchentlich am Vormittag vor,während oder unmittelbar nach dem Unterricht. In der Oberstufe wird täglich vormittags trainiert. Das Training am Nachmittag bzw. abends fi ndet im Sportverein statt. Die Anzahl der Unterrichtsstunden reduziert sich dadurch nicht. Sie entspricht in der Orientierungsstufe (5./6. Klasse) der der Regionalschule und ab Klassenstufe 7 der eines allgemein bildenden Gymnasiums. Für Schüler, die Mitglieder von Jugend- oder Juniorennationalmannschaften sind, bietet unser Schulgesetz in M/V die Möglichkeit, die Kursdauer in der Oberstufe zu verlängern. In der Regel legen diese Schüler ihr Abitur nach 13. Schuljahren ab.

In welchen Sportarten sind die Schweriner bundesweit Spitze?

Die sportliche Ausbildung erfolgt gemeinsam mit den Trainern der Schweriner Landesleistungszentren und -stützpunkte sowie verschiedener Sportvereine. Sie wird überwiegend in unmittelbarer Nähe der Schule im Sportkomplex Lambrechtsgrund, wo sich auch das Sportinternat befindet, durchgeführt. Zur Zeit besuchen die Schule 21 Bundeskader in den Sportarten Volleyball, Boxen, Leichtathletik, Radsport, Segeln und Rhythmische Sportgymnastik. Weitere 167 Schüler erfüllen die Landeskadernormen M/V in den Sportarten Handball, Fußball, Rudern, Kanurennsport, Sportakrobatik, Schwimmen, Judo und Fechten. Unsere Besten sind: Denise Hanke, die mit der Volleyballnationalmannschaft der Damen in Sommer die Qualifi kation für die Weltmeisterschaften erreichte und dem Grand Prix mit spielte sowie Tobias Wächter Bronzemedaillengewinner der Europameisterschaften im Bahnradsport. 

Welche Haupteigenschaft sollte man haben, wenn man Leistungssport betreiben will?

Um im Leistungssport heute über einen längeren Zeitraum zu bestehen, ist ein hohes Maß an intellektuellen Fähigkeiten unabdingbar! Für die Schulzeit - also die Zeit des Grundlagen- und Aufbautrainings im Sport -bedeutet das vor allem geistige und charakterliche Bildung. Schwerpunkt muss eine solide schulische Ausbildung sein! Haupteigenschaft eines Spitzensportler sollte Gelassenheit und die feste Überzeugung sein, dass Scheitern zum Leben gehört.