16.09.2022

Bauen

Hornissen "abgelenkt"

Eva Rieber von der Naturschutzstation und Wespenberater Ronald Schünemann freuen sich, dass die Plane ihren Zweck erfüllt.
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Plane weist Insekten höhere Flugbahn zu, um Kollisionen zu vermeiden

Hornissen auf Wohnungssuche: In der Schweriner Naturschutzstation hatten sich die großen Insekten schon vor einigen Monaten in einem Marienkäfer-Überwinterungskasten angesiedelt. Das freute die Mitarbeiter der Station, bereitete ihnen aber auch einiges Kopfzerbrechen: „Wir wussten nicht, wie die vielen Besucher darauf reagieren würden“, sagt Eva Rieber vom NABU Mecklenburg-Vorpommern.
Hornissen sind streng geschützt. Allerdings war in den zurückliegenden Wochen der Flugverkehr vor dem Nest stark gestiegen – und damit auch die Gefahr von Stichen.
Um eine bestmögliche Lösung für Besucher und Insekten zu finden, entschied sich das NABUTeam zusammen mit dem zuständigen Wespen- und Hornissenberater
Ronald Schünemann dafür, die Flugbahn der Insekten etwas umzulenken und so möglicherweise schmerzhafte Zusammenstöße zu verhindern. „Durch eine Plane vor dem Kasten müssen die Hornissen nun deutlich höher fliegen, um an den Eingang zu ihrem Nest zu gelangen“, erklärt Schünemann. Das irritiert sie kurz – danach fliegen sie über die Köpfe der Menschen hinweg. Seitlich kann das Nest immer noch eingesehen und das emsige Treiben und die Flugkünste der Hornissen bewundert werden.
Hornissen gehören zur Familie der Faltenwespen und sind in den allermeisten Fällen nicht stichwütig. Sie greifen nur an, wenn sie sich und ihr Volk bedroht sehen. Dabei ist mit ein bisschen Abstand die friedliche Koexistenz kein Problem – zu 95 Prozent, sagt Ronald Schünemann, kann ein Wespenvolk problemlos an seinem Standort bleiben.
www.nabu-mv.de