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Wie damals alles begann
Alles begann vor 25 Jahren: Sybille Koppelwiser, die bis dahin in der HO gearbeitet hatte, wollte sich wie so viele Ostdeutsche umorientieren. Auch ihrem inzwischen verstorbenen Mann war nach einem Neuanfang zumute. „Wir waren Anfang 30 und dachten an so etwas wie Spielplatzgestaltung, da mein Mann aus dem Metallbau kam“, erinnert sich Sybille Koppelwiser.
„Damals lernten wir einen Außendienstmitarbeiter für Kinder-Reha kennen. Der wiederum brachte uns mit dem damaligen Junior des Sanitätshauses Kowsky in Neumünster zusammen – einem inzwischen 106-jährigen Traditionsunternehmen. Neumünster war die Partnerstadt von Parchim. Die Kowskys dachten also ohnehin darüber nach, etwas in Mecklenburg auf die Beine zu stellen. So kam es, dass wir uns zusammentaten“, fügt sie hinzu.
Am 1. Juli 1991, knapp zwei Jahre nach der Grenzöffnung, weihen die Koppelwisers in Görries die erste Sanitätshaus-Kowsky-Filiale ein – in einer ehemaligen Baracke des VEB Tiefbau. Es dauert nicht lange, und Gerd Sommer gesellt sich zu ihnen. Er ist der erste Mitarbeiter und wird dem Unternehmen in den nächsten 25 Jahren die Treue halten. Da die kleine Firma immer mehr Arbeit bekommt, den Kundenservice, eine Werkstatt und einen Außendienst aufbaut, folgen bald weitere Angestellte. Das Ehepaar richtet 1992 in Parchim eine zweite Filiale ein – es folgt 1993 die Außenstelle in der Reha Fachklinik in Waldeck.
Wenn Sybille Koppelwiser heute an die Anfangsjahre denkt, kann sie sich bequem zurücklehnen. Die Kowsky-Bereichsleiterin in Mecklenburg-Vorpommern hat es nie bereut, das Bein in diese Branche gesetzt zu haben. Nur einmal, als 1996 plötzlich ihr Mann stirbt, kommt sie ins Wanken. Hat sie den Mut sich in dieser noch von Männern beherrschten Branche zu behaupten? Sie denkt an ihre sechs Mitarbeiter und sagt sich, dass sie es schaffen kann.
Am 1. Dezember zieht sie mit ihrem Team in ein neu erworbenes Firmengebäude in Schwerin-Süd. Sie freut sich, als ihr jüngster Sohn sich im Sanitätshaus Kowsky zum Orthopädiefachmann ausbilden lässt. Sie schätzt die Zusammenarbeit mit der Orthopädin Dr. Krüger, die sich über viele Jahre hinziehen wird. Gemeinsam richten sie ihren Fokus auf behinderte Kinder und Jugendliche. Im Mecklenburgischen Förderzentrum für Körperbehinderte in Lankow gehen die Kowsky-Mitarbeiter ein und aus.
25 Jahre Sanitätshaus Kowsky in Mecklenburg-Vorpommern – das muss einfach gefeiert werden, dachten sich Sybille Koppelwiser und ihr Team. Mit einem bunten Tag der offenen Tür laden sie daher am 29. Juni alle Kunden, Partner, Weggefährten und Neugierige in die Nikolaus-Otto-Straße 13 ein. In den frisch umgestalteten Geschäftsräumen wird es alles zu sehen geben, was in der Reha-Branche angesagt ist. Vertreter der Hilfsmittelfirmen sind vor Ort. Dr. Steffen Rotzoll, Orthopäde aus Schwerin, hält einen Vortag über „Endoprothetik der großen Gelenke“, also künstlichen Implantaten in Hüfte und Schulter. Die zum Kowsky-Unternehmen gehörende Firma Handicar zeigt, wie sich Fahrzeuge behindertengerecht umbauen lassen. „Wir möchten all unsere Gäste darum bitten, am Jubiläumstag statt Blumen lieber eine kleine Spende für den Landesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zu geben. Wir unterstützen die Arbeit der DMSG seit vielen Jahren. Es ist uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Sybille Koppelwiser, die sich riesig auf den Tag der offenen Tür freut. „Es wird sich fröhlich das Glücksrad drehen. Und auch an Kaffee und Kuchen soll es nicht fehlen.“