Lebensart
fünf Dinge über Erdbeeren...
Fürs Müsli
Wenn die Ernte gut ist, schaffen selbst größte Erdbeerfans nicht, alles aufzuessen. Da ist es gut, Erdbeeren einzukochen, einzufrieren oder auch zu trocknen. Dafür werden die Beeren in Scheiben geschnitten und auf einem mit Puderzucker bestreuten Backblech bei 60 Grad Ober- und Unterhitze für vier bis fünf Stunden im Backofen getrocknet. Der Ofen sollte dabei einen Spalt offenbleiben, die Chips sind etwa zwölf Monate haltbar.
Mansikka!
Die Finnen sagen mansikka, die Italiener fragola. Beim franzöischen fraise und dem spanischen fresa ist die romanische Sprachverwandtschaft gut zu erkennen. Nach jordbærer fragen die Dänen, Polen naschen truskawki und die Engländer freuen sich über strawberrys. Das heißt wörtlich übersetzt übrigens Strohbeere – schließlich schützt Stroh auf den Strawberry Fields die empfindlichen Beeren vor dem Verschimmeln.
Auf Abwegen
Passt der Gärtner nicht auf, vagabundieren Erdbeeren fröhlich durch den Garten. Die krautigen Pflanzen vermehren sich nämlich durch Ableger, auch Senker genannt. Dabei wachsen lange Stängel aus der Mutterpflanze, auf denen in Abständen kleine Erdbeerpflanzen sitzen. Diese versuchen dann, mit den Wurzeln in den Boden zu kommen. So leuchten rote Erdbeeren bald auch mitten aus dem Staudenbeet oder zwischen dem Gemüse. Insofern kann es nicht schaden, bevorzugte Nachbarn der Erdbeeren zu kennen. Die kleinen Roten gedeihen zum Beispiel gern in Gesellschaft von Schnittlauch, Dill und Lavendel, Spinat, Lauch und Zwiebeln. Wichtig ist auch, dem Beet nach einer Erdbeerkultur eine mehrjährige Erholungspause zu gönnen und neue Pflanzen an einer anderen Stelle zu setzen.
so viele Sorten
Erdbeere ist nicht gleich Erdbeere. Viele Gärtner schwören zum Beispiel auf Senga Sengana, deren Früchte im Juni reifen und die als aromatischer Allrounder auf dem Balkon und im Garten gilt. Oder wie wäre es mit Mieze Schindler? Das ist mitnichten die Katze der Nachbarin, sondern eine von Otto Schindler gezüchtete Erdbeersorte, die dieser nach seiner Frau benannte – vielleicht der Süße wegen? Diese Früchte sorgen jedenfalls für kleine Geschmacksexplosionen, auf die Erdbeerfreunde aber auch länger warten müssen, denn sie reifen langsam. Furore wiederum ist eine immertragende Sorte, die lange haltbar und gut lagerfähig ist. Mit „Furor“ – also Wut – kann der Name also nichts zu tun haben. Es sei denn, jemand hat keine Erdbeeren abbekommen und gerät darüber in Raserei...
herzhaftes
Wohl die meisten denken bei dem Wort Erdbeeren an süße Smoothies, Obsttorten und ganz viel Schlagsahne. Aber das muss nicht sein. Die kleinen Früchte machen auch in der herzhaften Küche eine gute Figur. Das wissen alle, die schon einmal Erdbeerpizza gegessen haben. Oder Erdbeer-Burger. Oder Lachs mit Erdbeer-Salsa, Erdbeeren mit Spargel, Fisch mit Erdbeer-Chutney und vieles mehr. Dabei setzen Erdbeeren aromatische Akzente; ihre Süße lässt als Kontrast andere Geschmackskomponenten besser zur Geltung kommen. Besonders gut harmonieren sie mit Spargel, der ja zur gleichen Zeit Saison hat, und auch mit Käse, Balsamico und verschiedenen Kräutern. Auch schwarzer, grob geschroteter Pfeffer kann Erdbeeren zu einem neuen, exquisiten Aroma verhelfen - also mutig drauflos mit der Mühle!