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„Wir lassen uns von Moderner Musik inspirieren“
Dass Klavierkonzerte Spaß machen können und ganz und gar nicht langweilig sein müssen, beweisen die beiden Pianistinnen Anne Folger und Jennifer Rüth in ihrem Programm „Tasta-Tour“. Die Ladies von „Queenz of Piano“, wie sie sich nennen, haben es sich zum Ziel gemacht, ein Klavierkonzert zu schaffen, das sowohl Jung als auch Alt begeistert und das dem angestaubten Image klassischer Klaviermusik einen neuen Anstrich verpasst. Erreichen wollen sie das mit einem Crossover-Programm, das neben vereinzelten klassischen Stücken den Fokus vor allem auf moderne Musik legt. „In unserem Programm spielen wir beispielsweise auch ‚Thriller‘ von Michael Jackson, ein James Bond Medley oder ungewöhnliche Songs wie ‚Tico Tico‘“, erklärt Jennifer Rüth. Die gebürtige Würzburgerin besuchte bereits mit 16 Jahren als Jungstudentin das Konservatorium in Würzburg und widmete sich nach ihrem Abitur dem Klavierstudium in Würzburg und Tarragona (Spanien).
Anschließend verschlug es sie nach Rostock. Hier absolvierte sie an der Musikhochschule den künstlerischen Aufbaustudiengang Klavierduo und beendete diesen mit der Abschlussnote 1,0. Doch das war der ehrgeizigen und vielseitig interessierten Jennifer Rüth noch nicht genug. Es folgte ein weiteres Studium im Jazzgesang in den Städten Stuttgart, München und Boston. Nebenbei belegte sie diverse Schauspielkurse, um dann in verschiedenen Musicals die Hauptrollen zu singen.
Doch wie kamen Jennifer Rüth, die bereits als Pianistin mit Chris de Burgh und Ronan Keating zusammen spielte, und Anne Folger, die ursprünglich aus Weimar stammt, zueinander? „Wir haben uns 2009 kennengelernt. Ich hatte damals eine Annonce aufgegeben. Kurz und knapp: ‚Pianistin gesucht für Klavierduo, Konzerte vorhanden.’“, erinnert sich Jennifer Rüth zurück. Anne Folger fühlte sich davon sofort angesprochen: „Mir gefiel es, dass die Anzeige so kurz und knapp war. Und der Satz ‚Konzerte vorhanden’ ist für eine Pianistin super, die seit dem 12. Lebensjahr den Wunsch hat, auf die Bühne zu gehen.“ Bei einem ersten Treffen tauschte man sich aus, war sich sympathisch und schon bald entwickelten sie ein gemeinsames Programm. Einig waren sie in einem Punkt: „Wir wollten nichts Konventionelles machen. Wir wollten ein Klavierkonzert, dass durch ein Crossover-Programm aufgelockert wird“, erzählt Anne Folger. Die Preisträgerin internationaler Klavierwettbewerbe besuchte das Musikgymnasium in Weimar und studierte Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung an den Hochschulen Weimar, Paris und Freiburg. Ihr Konzertexamen schloss die Stipendiatin der Hans-und-Eugina-
Jütting-Stiftung mit der Note 1,0 ab. Als Solistin spielte sie bereits in Kamakura (Japan), bei Festivals in Weimar und Rabat (Marokko) und mit der Jenaer Philharmonie, dem Landestheater Eisenach und der Jungen Deutschen Philharmonie. Und auch sie zeigte sich theaterbegeistert, nahm an der Schauspielausbildung der MHS Freiburg teil und spielte in verschiedenen Theaterensembles mit.
Gesucht und gefunden: Der Weg für „Queenz of Piano“ war frei. Die beiden charmanten Damen machen aber nicht nur Klaviermusik quer durch alle Stilrichtungen. „Unser Programm geht weit weg vom Gewöhnlichen. Wir setzen das Klavier auch als Perkussion-instrument ein. Das heißt wir trommeln darauf, zupfen wie bei einer Gitarre oder benutzen einen Milchschaum-Quirl, um Töne mit dem Klavier zu erzeugen“, erklärt Jennifer Rüth. Auf diese Weise entlocken sie dem Konzertflügel ungeahnte Klänge und wunderbare Melodien. Und nicht nur im Sitzen wird gespielt, sondern auch mal stehend oder bäuchlings auf dem Klavier.
Zwischen den Musikstücken, zum Teil mit Gesangsnummern untermalt, geben die Königinnen am Piano Anekdoten zum Besten und beweisen sich als perfekte Entertainerinnen. Mit einer guten Portion Selbstironie und Humor mischen sie ihre Show auf und sorgen für ordentlich Unterhaltung. Aufgrund ihres schauspielerischen Talents verstehen sie es, auf hochvirtuose Weise Elemente aus Kabarett und Comedy mit Klassik zu verbinden. Und auch das Publikum wird mit einbezogen. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, mit unserem Programm eine Zielgruppe anzusprechen, die vom Opa bis zum Enkel reicht. Eine Show quasi für die ganze Familie“, erklärt Anne Folger die Idee. Denn es sollen sich nicht nur Menschen angesprochen fühlen, die sich für klassische Klaviermusik interessieren. „Nach dem Konzert kommen oft Leute zu uns und sagen, dass sie vorher nicht sicher gewesen wären, ob Klaviermusik was für sie ist, die dann aber von der Show überrascht und begeistert waren“, freut sich die Pianistin. Privat, so erzählen die beiden Musikerinnen, hören sie auch gern schon mal Klassik, aber nicht vordergründig. „Ich höre viel Jazz und zum Tanzen gerne Hip-Hop“, sagt Jennifer Rüth und Anne Folger stimmt ihr zu: „Auch ich höre viel moderne Musik, aber auch gern Künstler, die wie wir Crossover-Musik machen.“ Gerade die moderne Musik sei es auch, von der sich die beiden Frauen für ihre Show inspirieren lassen, aber auch ihre internationale Erfahrung und das Verständnis für andere Kulturen haben Einfluss auf das Programm. Stellt sich die Frage: Müssen zwei so talentierte Musikerinnen denn überhaupt noch proben? „Wir sind über die Jahre musikalisch gut aufeinander abgestimmt und verstehen uns blind. Trotzdem, wir sind Perfektionistinnen und proben für unsere Show täglich sehr viel“, erklärt Jennifer Rüth. Und wie in jeder guten Beziehung gibt es auch zwischen den Frauen ab und zu mal Streit: „Wir verbringen viel Zeit miteinander und müssen uns in vielen Bereichen einigen, auch wenn man mal unterschiedlicher Meinung ist, dann wird schon mal diskutiert.“ Momentan touren die „Queenz of Piano“ durch Deutschland – und sind am 23. März im Capitol live zu erleben.