Kultur
Von Poel bis Platschow – Ausflugsziele in Westmecklenburg
Frische Luft tanken und dabei entdecken, was Westmecklenburg zu bieten hat: Unsere Region verfügt über eine Menge Ausflugsziele – vom Leuchtturm auf der Insel Poel bis zum Elefantenhof in Platschow.
In vielen Fällen braucht man nicht einmal einen Termin oder muss Rücksicht auf Öffnungszeiten nehmen – einfach mit dem Rad oder dem Auto hinfahren oder als Ziel einer Wanderung einplanen.
Im Folgenden ein paar aus einer ganzen Reihe an Ausflugszielen unserer Region. Wer sich unterwegs gut umschaut, findet noch viel mehr, das sich zu besuchen lohnt. Es müssen ja auch nicht immer die klassischen Sehenswürdigkeiten sein. Auch Kleinode können Freude bringen.
Im Text erwähnt werden:
• Ostseebad Boltenhagen
• Insel Poel
• Schloss Bothmer
• Steinzeitdorf Kussow
• Kreisagrarmuseum Dorf Mecklenburg
• Pingelhof
• Groß Raden
• Kamelhof Sternberger Burg
• Elefantenhof Platschow
• Bärenwald Müritz
• Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide
• Biosphärenreservat Schaalsee
• Schweriner See
• Schloss Wiligrad
• Findlingsgarten Raben Steinfeld
• Roter See in Brüel
• Arboretum in Crivitz
• Douglasien im Parchimer Stadtwald
• Riesenmammutbäume in Kölpin
• Wangeliner Garten
• Archäologischer Lehrpfad in Kritzow
• Sieben verwandelte Knaben
• Räuber Vieting
• Sagen- und Märchenstraße
• Binnendünen in Klein Schmölen
• Festung Dömitz
• Elberadweg
An und nahe der Ostsee
Im Ostseebad Boltenhagen lohnt sich ein Spaziergang über die ganz neue Dünenpromenade mit Blick auf das Meer und die Bäderarchitektur. Und die gesunde Seeluft lässt mal wieder ordentlich durchatmen.
Mehr als schöne Strände hat die Insel Poel zu bieten, zum Beispiel die Inselkirche mit dem Schlosswall in Kirchdorf und den Leuchtturm in Timmendorf.
In der Nähe der Ostsee, in Klütz, befindet sich Schloss Bothmer mit seiner 270 Meter langen Festonallee und einem romantischen Garten.
Museen entdecken
Von der Ostsee ist es nicht weit zum Steinzeitdorf Kussow. Hier kann man erleben, wie unsere Vorfahren vor etwa 5.000 Jahren gelebt haben. Und das nicht nur theoretisch: Alle nachgebauten Steinzeitwerkzeuge dürfen in die Hand genommen und teils ausprobiert werden.
In Dorf Mecklenburg, einem kleinen Vorort von Wismar, steht das Kreisagrarmuseum. Ein Teil der hier gezeigten Ausstellung landwirtschaftlicher Technik ist an freier Luft zu sehen, zum Beispiel Flugzeuge.
Etwas historisches Dorfleben bietet der Pingelhof, der bereits im 17. Jahrhundert bäuerlich bewirtschaftet wurde und heute ein Museum ist. Der Hof befindet sich am Lewitzrand in Domsühl bei Parchim.
Das Freilichtmuseum in Groß Raden bei Sternberg, idyllisch am See gelegen, erzählt von der Geschichte der slawischen Besiedlung der Region. Hauptattraktionen sind der Burgwall und die originalgetreu nachgebaute Slawensiedlung, die oft für Aktionen genutzt werden.
Kamele, Bären, Elefanten
Nur wenige Fahrminuten braucht man vom Museum Groß Raden bis zum Kamelhof Sternberger Burg. Viele exotische Nutztiere leben dort – neben Kamelen zum Beispiel Büffel, Rentiere, Strauße und Zebras. Sogar Wölfe gibt es auf dem Gelände zu sehen. Noch viel größere Tiere haben in Platschow ihr Zuhause: Elefanten. Auf dem Elefantenhof wohnen neben den Rüsselträgern unter anderem auch Seelöwen, Pferde und Laufenten. Das „Elefantendorf“ befindet sich zwischen Parchim und Perleberg nahe der A 24.
Meister Petz ist der Bärenwald Müritz gewidmet. Die hier, südlich des Plauer Sees in Bad Stuer, lebenden Bären wurden zuvor aus nicht artgerechter Haltung befreit. Der Bärenwald ist Westeuropas größtes Bärenschutzzentrum.
Naturpark und Reservat
Unweit des Bärenwaldes Müritz beginnt auch schon der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Er bietet schöne Wanderwege und reichlich Gelegenheiten, Tiere zu beobachten, zum Beispiel Vögel in großer Vielfalt.
Ähnliches lässt sich über das Biosphärenreservat Schaalsee sagen. Das Gebiet erstreckt sich vom Landkreis Ludwigslust-Parchim bis nach Nordwestmecklenburg. Den Mittelpunkt bildet der namensgebende Schaalsee bei Zarrentin. Der Ort selbst ist auch einen Besuch wert, zum Beispiel, um das Kloster Zarrentin zu besichtigen.
Rund um die Seen
Apropos See: Der Schweriner See ist der viertgrößte See Deutschlands. Entsprechend viel gibt es an den Ufern des Innen- und Außensees zu entdecken.
Beliebtes Ausflugsziel am Außensee ist Schloss Wiligrad mit seinem hübschen Schlossgarten und dem Steilhang, von dem es an mehreren Stellen runter zu einem Spazierweg am Ufer geht.
Nicht weit entfernt vom Schweriner Innensee wartet der Findlingsgarten Raben Steinfeld auf Besucher. Fast 140 Steine können dort betrachtet werden. Tafeln informieren über Alter, Art und Herkunft der Findlinge.
Viel kleiner als der Schweriner See ist der Rote See in Brüel. Aber nicht minder schön. Das bewaldete Ufer lädt ein zu Wanderungen und zum Naturentdecken.
Ab in die Botanik
Botanik- und Gartenfreunde sollten mal im Arboretum in Crivitz vorbeischauen. Auf dem etwa sieben Hektar großen Gelände wurden 132 Strauch- und Baumarten aus aller Welt gepflanzt. Sortiert sind die Gehölze nach ihren natürlichen Verbreitungsgebieten. Das Arboretum ist ganztägig geöffnet.
Im Parchimer Stadtwald, südlich des Ortes, stehen die größten Douglasien Mitteleuropas. Die höchsten der eigentlich in Nordamerika beheimateten Bäume messen hier etwa 58 Meter. Sie überragen damit sogar die Marien- und die Georgenkirche in Parchim.
Mit etwa 40 Metern nicht ganz so hoch, dennoch beeindruckend, sind die beiden Riesenmammutbäume in Kölpin nahe Weberin an der Strecke zwischen Crivitz und Brüel. Sie haben sogar Namen bekommen: „Adam“ und „Eva“. Die Mammutbäume sind Teil des Naturparks Sternberger Seenland.
Nicht gigantisch, eher pittoresk mutet der Wangeliner Garten an. Hier, in Ganzlin nahe Plau, westlich des Plauer Sees, blüht und gedeiht eine Menge sehenswerter und interessanter Pflanzen – von Aronstab bis Heilkraut. Zu der Anlage gehört auch ein Schmetterlingsgarten.
Geschichte und Geschichten
Den Geschichtsinteressierten sei der archäologische Lehrpfad Kritzow empfohlen. Er beginnt in der Mitte des Ortes und ist ungefähr sieben Kilometer lang. Zu erfahren ist hier eine Menge über die Ur- und Frühgeschichte der Region. Kritzow, ein Ortsteil von Langen Brütz, liegt nahe des Ostufers des Schweriner Innensees.
Mehr Geschichten als Geschichte: Auf dem Spornitzer Feld zwischen Spornitz und Parchim stehen sieben längliche Steine. Der Sage nach soll es sich dabei um sieben verwandelte Knaben handeln.
Legenden umweben ebenfalls den Räuber Vieting, eine Sagengestalt aus der gleichen Region. Eine in den Sonnenbergen bei Parchim zu besichtigende Hütte soll seine frühere Höhle sein.
Räuber Vieting zählt zu mehreren Gestalten, denen die Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg-Vorpommern gewidmet ist. Die erste Route der Märchenstraße führt von Schwerin über Rehna, Grevesmühlen, die Insel Poel, Groß Raden, Plau und Parchim bis zum Schaalsee.
Dömitz und die Elbe
Majestätisch muten die Binnendünen in Klein Schmölen am südöstlichen Ortsrand von Dömitz an. Zu ihnen zählt Europas größte Binnenwanderdüne. Sie ist 42 Meter hoch und bietet einen herrlichen Ausblick. Die Dünen zählen zum Naturpark Mecklenburgisches Elbetal.
Am anderen Ende der früheren Grenzstadt befindet sich die Festung Dömitz. Die fünfeckige Anlage aus der Renaissance liegt am Elbufer. Sie bildet einen guten Start- und Zielpunkt von Wanderungen und Spaziergängen.
An der Elbe entlang führt auch ein schöner Radweg. Unter anderem passiert er die Stadt Boizenburg. Aber auch zu Fuß lassen sich viele Abschnitte des Elbufers erkunden.