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Neugestaltung einer Ausstellung
Das einst herzogliche Schloss Ludwigslust zählt zu den größten Schlössern im Land Mecklenburg- Vorpommern. Initiator der großzügigen spätbarocken Anlage war Herzog Friedrich, der nach dem Tod seines Vaters Christian Ludwig im Jahr 1756 die Regierung im Herzogtum Mecklenburg- Schwerin übernahm.
Derzeit wird die komplette Sanierung des Schlosses geplant, wobei das Schloss auch während der anstehenden Baumaßnahmen zugänglich bleiben wird.
Die Wissenschaftler des Staatlichen Museums Schwerin arbeiten seit rund zwei Jahren an der wissenschaftlichen Konzeption, die die Grundlage für die Neugestaltung der Ausstellung in Schloss Ludwigslust sein wird. Die Forschungen zu den einzelnen Ausstellungsbereichen, die der Gast des Schlosses zukünftig erleben kann, sind weit fort geschritten.
Nach dem kompletten Ausbau kann der Besucher auf fast 3.000 Quadratmetern die historische und kulturelle Vielschichtigkeit des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts nachempfi nden. Herausragende Kunstwerke aller Gattungen werden an dem Ort präsentiert, mit dem sie durch die beiden Regenten Friedrich und Friedrich Franz I. und ihre Gemahlinnen Luise Friederike und Luise Genuin verbunden sind. Diese vier Personen bilden das Zentrum um die herum die museale Ausstellung Geschichten erzählt; mittels der Exponate werden diese Personen mit ihren ganz persönlichen Interessen und Neigungen vorgestellt. Die Kunstwerke erzählen authentisch vom fürstlichen Leben und Handeln. Durch die museale Ausstellung entsteht diese Epoche der mecklenburgischen Geschichte in farbigen Bildern und schafft eine Einheit von der imposanten Architektur und den einzigartigen Sammlungsstücken aus den Beständen des Staatlichen Museums.
Auf diese Weise wird Schloss Ludwigslust Kunst höchsten Ranges präsentieren: die Menagerie-Serie des peintre du Roi Jean-Baptiste Oudry, Uhren, Meissener Porzellane, Hamburger Silber- und Kunstkammerobjekte, Büsten Jean-Antoine Houdons, Architekturmodelle aus Kork, Elfenbeinarbeiten und eine komplett rekonstruierte Gemäldegalerie.
Gemälde von Hofmalern wie Georg David Matthieu, Johann Dietrich Findorff, Johann Heinrich Suhrlandt und Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky werden die Situation bei Hofe atmosphärisch einfangen, Werke der Hofuhrmacher oder Büchsenmacher den Eindruck von Authentizität unterstreichen. Auch die Ludwigsluster Manufakturen sollen die ihnen gebührende Würdigung erfahren: die Möbel- und Bronzefabrik und allen voran die Fabrikation von Papiermaché. Der zunächst auf die Herstellung von vergoldeten Innendekorationen ausgerichtete Ludwigsluster Carton war eine kunsthistorische Besonderheit.
Wer würde erwarten, dass die vielfältigen goldfarbenen Dekorationen und Architekturteile nicht aus Marmor oder Stuck gefertigt wurden, sondern aus nichts anderem als recycelten Altakten der herzoglichen Registratur, aus Papiermaché – einer Mode der damaligen Zeit.