23.04.2012

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Mit vielen Wassern gewaschen

Claudia Hörl aus Schwerin ist die neue Kurdirektorin von Boltenhagen
Für ihren neuen Job als Kurdirektorin von Boltenhagen fühlt sich Claudia Hörl aus Schwerin gut gewappnet.
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Am 1. Januar dieses Jahres, ihrem ersten Arbeitstag in Boltenhagen, ging Claudia Hörl baden. Im wörtlichen Sinn. Gemeinsam mit mutigen Badegästen wagte sie sich in die nur wenige Grad warme Ostsee.

„Ich wollte beim 14. Boltenhagener Neujahrsbaden ein Zeichen setzen, wollte zeigen, dass ich da bin“, sagt die neue Kurdirektorin von Boltenhagen. Den Job traut manch einer der sehr jugendlich Aussehenden auf den ersten Blick gar nicht zu. Dabei ist die Vierzigjährige, die am Schweriner Schlossgarten groß wurde und jetzt wieder hier wohnt, inzwischen mit vielen Wassern gewaschen. In ihrer Schulzeit träumt sie vom Designstudium und einem eigenen Laden, wird zunächst Facharbeiter für Lederwaren mit Abitur. Der ersten Ausbildung folgt gleich – weil die politische Wende in Deutschland so vieles durcheinander wirbelt – eine zweite Lehre zur Reiseverkehrsfrau. Danach verschlägt es Claudia Hörl in eine Zeitarbeitsfirma, zu einer Baufirma und einem Stromversorger. 2001 beginnt die junge Frau Wirtschaftsrecht an der Hochschule in Wismar zu studieren, finanziert die Studienjahre durch Arbeiten beim NDR und bei einer Hamburger Unternehmensberatung. Als sie nach dem Studium 2006 kaufmännische Koordinatorin bei der Netzgesellschaft Schwerin mbH – einer Tochtergesellschaft des Stadtwerkekonzerns – wird, sucht sie einen Ausgleich zur Berufsarbeit. Sie eröffnet in der Hansestadt Wismar eine Boutique und organisiert Verkaufsmodenschauen.
Auf diese Weise kommt die Schwerinerin erstmals mit der Kurverwaltung Boltenhagens in Kontakt. Veranstaltungen zur Saisoneröffnung oder zu Silves-ter umrahmt sie mit modischen
Showeinlagen. „Dann bekam ich mit, dass der bisherige Kurdirektor in den Vorruhestand gehen wollte und die Stelle neu ausgeschrieben wird“, erzählt Claudia Hörl. Sie bewirbt sich, denn in diesem Job – so meint sie – könne sie viele Dinge einbringen, die sie in ihrem Leben schon gemacht hat. „Ich kenne mich mit Zahlen aus, entwickele gern Ideen, organisiere Veranstaltungen“, unterstreicht die schlanke Frau selbstbewusst. Das sahen letztlich auch die Boltenhagener Gemeindevertreter so. Mitte Dezember informierten diese die Schwerinerin über ihren neuen Job.
Den Laden in Wismar hat die neue Kurdirektorin inzwischen aufgelöst, auch die Modenschauen stellt nun jemand anderes auf die Beine. Ganz und gar will sich Claudia Hörl, die noch in ihrer Probezeit ist, ihrer neuen Aufgabe widmen. Die besteht nicht nur darin, die 17 Mitarbeiter der Kurverwaltung, der Touristeninformation, der Bibliothek und des Bauhofes alltäglich gut unter einen Hut zu bekommen, sondern auch für eine repräsentative Außendarstellung des Ostseebades zu wirken. Knapp 180 000 Gäste hat der 2547 Einwohner zählende Ort im letzten Jahr empfangen. Durchschnittlich acht Tage blieben die Besucher. Ein Stand, mit dem das Ostseebad zufrieden sein kann und für dessen Verbesserung doch tagtäglich in der Kurverwaltung gearbeitet wird. „Die Dinge gut nach außen transportieren…“, „…viele für den Ort gewinnen…“, „..bereit sein, Probleme lösen zu wollen…“,  „… Veranstaltungen auch außerhalb der Saison organisieren…“ oder „…erfolgreiche Veranstaltungen weiter profilieren…“ antwortet Claudia Hörl, wenn sie nach Schwerpunkten ihrer neuen Arbeit gefragt wird. Erste Veränderungen hat die neue Kurdirektorin, die selbst Motorrad und Inlineskates fährt, gerne surft, fotografiert und schneidert, das Klavierspiel erlernt und sich oft mit ihren Freunden trifft, schon bewirkt. Künftig beispielsweise lädt die Kurverwaltung regelmäßig zu Tanzpartys oder zum Tanztee ein. Die nächste Bewährungsprobe kommt übrigens am 12. Mai. Dann startet das Ostseebad im Kurpark in seine mittlerweile 209. Badesaison. Ins Wasser geht Kurdirektorin Claudia Hörl dieses Mal nicht. Stattdessen lädt sie auf der Bühne zu einem bunten Showprogramm ein.