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Landeshauptstadt soll auf den Schirm
Urlaub - das ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Oft staunt man über die Schönheiten des Urlaubsortes und sinniert, wie es wohl wäre genau hier zu leben und all dies tagtäglich genießen zu können. Wie es ist, dort zu leben, wo andere Urlaub machen, wissen die Schweriner sehr gut, besuchen doch über eine Million Tagestouristen jährlich die Landeshauptstadt. Doch empfinden die Schweriner beispielsweise angesichts des Schlosses das Gleiche wie ein staunender Tourist? Die Bundesgartenschau und die damit einhergehenden veränderten Stadtansichten lassen manch’ einen Einheimischen aus dem Gewohnten plötzlich wieder etwas ganz Neues entdecken. So steht das Schloss nach einem gefühlten „nie ohne“ nun plötzlich rundum ohne Gerüst da und verleitet auch die Schweriner dazu, mal wieder zur Kamera zu greifen. Schwerin wird auch für seine Bürger wieder zur Traumkulisse.
Ein Film im Kopf
Wenn das Team der filmlocationMV an Kulissen denkt, dann spielt sich in den Köpfen der Motivscouts und Projektkoordinatorin Antje Naß ein ganz anderer, im wahrsten Sinne des Wortes, Film ab. Die filmlocationMV ist in Mecklenburg-Vorpommern die erste Adresse für Filmproduzenten aus der ganzen Republik und dem Ausland: „Wenn wir nach möglichen Motiven für Filme suchen, dann richten wir unseren Blick nicht nur auf die architektonischen Schönheiten einer Stadt. Wir suchen auch nach anderen ungewöhnlichen Orten. Das können Industriekulissen sein oder Plätze an denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.“
Antje Naß weiß, was sich Regisseure wünschen. Die Aufgabe der filmlocationMV, die unter dem Dach der Filmland M-V gGmbH angesiedelt ist, ist es, nicht nur auf Anfragen von Produzenten zu reagieren. Auch das Filmland Mecklenburg-Vorpommern soll aktiv vermarktet werden. Doch neben Filmen oder Serien sind auch die vielen Fotos und Heimvideos, die die Schwerin-Touristen mit nach Hause nehmen, eine Werbung für Schwerin. Wer sich insbesondere am Wochenende auf den Weg zum Schloss macht, oder am Pfaffenteich spazieren geht, „stolpert“ nahezu über die Motivjäger: Foto an der Schlossbrücke, Foto vor der Pfaffenteichfontäne, Foto ….
Auch die meisten Schweriner besitzen ein solches Erinnerungsfoto: Als kleines Kind auf dem „Wildschwein“ am Burgsee – im Hintergrund das Schloss, eines am Zippendorfer Strand oder eines vor dem Fernsehturm, der irgendwie nie ganz mit auf das Bild passte. Für Hobbyfotografen und -filmer hat Antje Naß einen guten Tipp parat: „Gute Filme brauchen, wie gute Fotos, Zeit. Da kann man sich ruhig von den ‚Großen‘ etwas abschauen. Nicht alles wird an einem Tag gedreht.“
Kamera-Genie: „Ich komme wieder”
Starkameramann Michael Ballhaus (siehe Titelfoto), der lange Zeit mit Rainer Werner Fassbinder („Die bitteren Tränen der Petra von Kant“) und Martin Scorsese („Gangs of New York“) zusammenarbeitete, würde diese Aussage zweifellos sofort unterschreiben. Darüber wie aufwendig es ist, gute Arbeit hinter der Kamera zu machen, berichtete er unter anderem in einem Werkstattgespräch auf dem diesjährigen 19.filmkunstfest M-V im Mai. Schwerin und die Schweriner hat er während dieser Tage fest in sein Herz geschlossen und vielleicht hat ihn unter anderem auch die traumhafte Kulisse der Stadt zu seiner Aussage „Ich komme wieder - wenn ich darf “, bewegt. Wer also besonders lange Freude an seinem Foto oder Video haben möchte, sollte sich über die Bildeinrichtung Gedanken machen und beim Film ruhig auch noch einmal eine ganze Sequenz wiederholen. Die Profis überlassen nichts dem Zufall. Sie prüfen die Lichtverhältnisse, machen ein Übungsbild. Dank der heute im Hobbybereich fast ausschließlich verwendeten digitalen Technik muss die Beherzigung dieser Ratschläge nicht zum kostspieligen Hobby werden. Selbst Experimente sind möglich.
Abseits der Route
Wer als Schweriner seine Stadt fotografisch „neu entdecken“ möchte, kann sich neben Schloss und BUGA doch auch einmal mit den Augen eines Scouts durch die Stadt bewegen. Welche Motive sind abseits der üblichen Routen spannend? Welche interessanten Bilder ergeben sich durch einen Perspektivwechsel, denn die „Frontalansicht mit Verwandtschaft“ sieht schräg von unten fotografiert vielleicht schon ganz anders aus? Welcher Schweriner hat „Drehort”? Wie es bei „den Großen“ wirklich abläuft, können Schwerinerinnen und Schweriner übrigens auch hautnah erleben, weiß Antje Naß: „Auf unserer Website www.filmlocationmv.de können sich all jene kostenlos in eine Datenbank eintragen, die beispielsweise ein Grundstück , eine Wohnung oder ein Haus besitzen, die für Dreharbeiten zur Verfügung gestellt werden können. Wenn Produzenten Interesse zeigen, stellen wir einen Kontakt her und unterstützen (auch kostenlos) bei der Vertragsgestaltung.“ Dass dafür auch ein Foto des zukünftigen Film- oder Serienmotivs benötigt wird, versteht sich von selbst. Nun aber ran an die Kameras.