12.11.2021

Kultur

Ich bin eine Frohnatur

Interview mit Danny Buller in der Reihe "Köpfe aus Schwerin"
Danny Buller, 47 Jahre Schlagersänger
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Man kennt Sie von Ihrer Band Ready Teddies, erlebt Sie aber auch als Teil von Bauer Korls Korlbois und solo. Sehen Sie sich eher als Rock-‘n‘-Roller oder eher als Schlagersänger?

Ich fühle mich schon immer im Schlager sehr zu Hause. Bereits in den Achtzigerjahren war das so. Meine Freunde und später die Kollegen haben sehr geschmunzelt, wenn ich mit meinen Schlagern um die Ecke kam.

Hatten sie denn da Vorbilder, Musiker, die Sie am liebsten gehört haben?

Alles, was bei Dieter-Thomas Heck und Uwe Hübner in der ZDF-Hitparade lief. Die Sendung haben wir immer geschaut, samstags, 19.30 Uhr. Ich denke zum Beispiel an Wolfgang Petry, Nicki und Ibo. „Die schwarze Rose“ von Ibo singe ich gern und habe ich heute noch im Programm.

Aber ich höre auch gern mal Sachen mit einer knackigen Rockgitarre – Dire Straits, Peter Maffay oder sogar Deep Purple. Das kommt von meinem Papa, der auch Musiker war. Deswegen habe ich mir selbst das Gitarrespielen beigebracht.

Und Sie haben schon früh am Konservatorium Klavier spielen gelernt. Wann war für Sie klar, dass Sie die Musik zu Ihrem Beruf machen wollen?

Als gelernter Gastronom habe ich bis 2003 bei der Bundeswehr im Offizierscasino gearbeitet und Musik nur nebenbei gemacht. Zum Ende meines Dienstes häuften sich die Anfragen für Auftritte. Ich habe mich gefragt, machst du das jetzt professionell oder gehst du normal arbeiten? Ich habe mich für die Musik entschieden.

Und die Entscheidung nicht bereut?

Keine Sekunde. Es gibt für mich nichts Schöneres, ich mache das aus Leidenschaft.

Nur fürs Geld aufzutreten, würde auch nicht funktionieren, oder?

Richtig. Klar muss ich mit meiner Musik Geld verdienen und eine Familie ernähren, aber das, was aus dem Publikum zurückkommt, ist unbezahlbar. Im letzten Jahr während der Pandemiezeit habe ich zum Beispiel oft für betagte Menschen gespielt. Viele von ihnen haben vor Freude geweint, als ich die alten Schlager gesungen habe.

Auf Ihrer aktuellen Single singen Sie davon, dass Sie zurück nach Mallorca wollen. Was fasziniert Sie an der Insel und überhaupt am sonnigen Süden? Man sieht Sie ja auch in anderen Videos unter Palmen.

Ich bin eine Frohnatur, versuche Negatives wegzuschieben. Die Sonne und der blaue Himmel unterstützen mich dabei, den Alltag Alltag sein zu lassen. Das Video zu meiner nächsten Single, die „Denn deine Liebe“ heißt und voraussichtlich im Januar erscheint, wurde auch wieder in Spanien gedreht, dieses Mal in Malaga

Sie wohnen aber in dem kleinen, weniger sonnigen Ort Carlow in Nordwestmecklenburg. Zu Hause ist es eben doch am schönsten, oder?

Zu Hause ist der schönste Ort der Welt. Ich liebe es, die Leute auf der Bühne zu unterhalten, aber schon auf der Rückfahrt nach Carlow werde ich gelöster, weil ich weiß, hier ist meine Familie, und hier finde ich Ruhe

Teil welcher Band wären Sie am liebsten gewesen, wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten? Und mit wem würden Sie in Zukunft gern mal zusammen auftreten?

Ich bin Fan von Buddy Holly, der mich zu großen Teilen musikalisch geprägt hat. Was die Zukunft betrifft, träume ich davon, mal mit Stars wie Semino Rossi und Helene Fischer aufzutreten, vielleicht in der Show von Florian Silbereisen. Interview: S. Krieg

www.danny-buller.com