15.02.2012

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Große Oper und legendärer Zirkus = Schlossfestspiele 2012

Das Mecklenburgische Staatstheater und der Circus Ron calli präsentieren Ruggero Leoncavallos „Der Bajazzo“.
Zirkusdirektor Bernhard Paul: „Für mich ist das Projekt ein neues spannendes Abenteuer, eine poetische Reise und zugleich logische Fortsetzung der Inszenierung der ‚Zauberflöte‘ gemeinsam mit George Tabori”
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Welcher Opernfreund kennt sie nicht, die bewegende Arie des unglücklichen Clowns Canio, in der er seine Verzweiflung über die Untreue seiner jungen Frau Nedda zum Ausdruck bringt: „Ridi, Pagliaccio!“ / „Lache Bajazzo, über Deine zerbrochene Liebe!“ Aber welcher Opernfreund kann von sich behaupten, diese Arie schon einmal in einem echten Zirkuszelt gehört zu haben? Bei den SCHLOSSFESTSPIELEN SCHWERIN 2012 gibt es jetzt die wohl einmalige Gelegenheit dazu, denn das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin und der legendäre Circus Roncalli werden Ruggero Leoncavallos veristisches Meisterwerk „Der Bajazzo“ in einem großen Roncalli-Zelt auf dem Alten Garten zur Aufführung bringen. Hierbei wird nicht nur die weltberühmte Oper zu erleben sein, sondern ebenso darf man sich auf Höchstleistungen der Artistik freuen, wie sie regelmäßig in den Roncalli-Shows zu sehen sind.

Bernhard Paul, der Roncalli 1976 gegründet hat und einer der weltweit bekanntesten Zirkusdirektoren ist, hat bereits Erfahrungen mit Opernaufführungen im Zirkuszelt. Und er begeistert sich für die Schweriner Produktion: „Für mich ist das Projekt ein neues spannendes Abenteuer, eine poetische Reise und zugleich die logische Fortsetzung der Inszenierung der ‚Zauberflöte‘ gemeinsam mit George Tabori im Roncalli-Zelt in Berlin vor vielen Jahren. Ich freue mich vor allem, dass ich dieses Projekt an diesem wunderschönen, kreativen Ort gemeinsam mit dem Schweriner Team umsetzen darf. Durch den kreativen Input, den ich hier spüre, wird unser Projekt auch ein erfolgreiches werden.“
In unmittelbarer Zusammenarbeit mit dem Zirkusdirektor inszeniert Peter Lotschak, der schon mehrfach in Schwerin als Regisseur bei den Schlossfestspielen zu Gast  war, das veristische Meisterwerk. Die zwei Künstler verbindet ein jahrzehntelanger künstlerischer Austausch, der seinerzeit bei einer gemeinsamen Zirkusproduktion im Rahmen der Wiener Festwochen entstanden ist.

Peter Lotschak ist im Rahmen der Vorarbeiten zu dem großen Projekt, das auch für ihn als erfahrenen Theatermann eine spannende künstlerische Herausforderung bedeutet, erneut tief in die Zirkuswelt eingetaucht. Er als Regisseur muss schließlich nicht nur zwischen den beiden Welten Oper und Zirkus vermitteln, sondern sie buchstäblich in Einklang bringen. Nun gehören zwar beide den Darstellenden Künsten an und haben viele Gemeinsamkeiten, aber es gibt ebenso wesentliche Unterschiede, zumal in den Produktionsweisen, die es miteinander zu vereinbaren gilt. Daher wartet auf ihn und sein Team auch so manche logistische Herausforderung.
Da die Opernhandlung zu Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist, legt das künstlerische Leitungsteam  Wert darauf, Zirkusnummern zu zeigen, die den Geist jener Zeit atmen. Und es ist sicher nicht nur für Zuschauer mit einem Hang zur Nostalgie ein Vergnügen, sich vorzustellen, dass die Jongleure, Boden- und Luftakrobaten sowie alle anderen mitwirkenden Artisten in der Manege mit ihren mitreißenden Künsten durchaus auch zu Lebzeiten Leoncavallos hätten auftreten können.
Es ist nicht übertrieben zu sagen: In Schwerin wird eine wohl einmalige Begegnung von Zirkuswelt und Opernwelt zu erleben sein. Demzufolge wird auch die musikalische Seite höchsten Ansprüchen genügen und zudem mit einer weiteren Besonderheit aufwarten: Die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin unter der Leitung von Generalmusikdirektor Matthias Foremny trifft auf Mitglieder des Roncalli Royal Orchestra unter der Leitung von Georg Pommer. Denn neben der hinreißenden Musik Leoncavallos wird auch „echte“ Zirkusmusik zu hören sein, wenn die Roncalli-Artisten ihre Künste zeigen. Und die Besetzung der Gesangsolisten ist – wie man es von den SCHLOSSFESTSPIELEN SCHWERIN kennt – hochkarätig: Neben beliebten Gastsolisten, die schon bei den Schweriner Open-Air Vorstellungen zu erleben waren, wie zum Beispiel der Tenor Eduardo Aladrén, der Bariton Konstantin Rittel-Kobylianski und sein Stimmfachkollege Mikael Babajanyan ist nun erstmals die österreichische Starsopranistin Eva Lind zu Gast bei den Schlossfestspielen. Sie wird an ausgewählten Terminen mit der Partie der Nedda zu hören sein. 

Worum geht es eigentlich in der Oper „Der Bajazzo“?
Hier die Handlung in Kürze:


Canio ist der Direktor einer Zirkustruppe. Er ist mit Nedda verheiratet, die er schon als Kind - sie ist Waise - zu sich nahm. Ihn verbindet eine große Leidenschaft zu seiner Frau, wohingegen sie des ewigen Herumziehens im Zirkuswagen überdrüssig ist und sich nach einem sesshaften Leben sehnt. Mit einem Mann, den sie wirklich liebt. Dieses neue Leben scheint nun mit Silvio in greifbare Nähe gerückt. Doch Canio kommt hinter die Fluchtpläne der beiden. Als er kurz darauf während einer Vorstellung die Rolle des betrogenen Ehemannes spielen muss, vermischen sich für Canio die Ebenen von Imagination und Wirklichkeit. Ein tragisches Eifersuchtsdrama nimmt seinen Lauf.


Premiere: 15. Juni 2012 • 21 Uhr • Alter Garten
Weitere Vorstellungen: 16., 17., 19.–24. und 28. Juni bis
1. Juli 2012 • 21 Uhr; 4. bis 22. Juli 2012, jeweils mittwochs bis sonntags • 21 Uhr
Nachmittagsvorstellungen: 17. Juni, 1. Juli 2012 · 16 Uhr
KARTENTELEFON: 0385 5300-123 · www.theater-schwerin.de