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Es lebe die Provinz!
Endlich! Die Provinz lebt. Wenn auch im Ausnahmenzustand. A hat es B gesagt, der hat C getroffen, der noch mal bei D vorbeigeschaut hat – und am Ende haben es alle geglaubt: Der Revisor ist da. Es stand in irgendeinem Brief, den irgendein Postbeamter geöffnet und nur irgendwie verstanden hat... Der dem Herzinfarkt nahe Stadthauptmann ruft die höchsten Beamten der Stadt zusammen, um zügig seine krude Amtsführung zu verschleiern. Wohin so schnell mit den Kranken, Armen, Analphabeten? Der ausgebrannte Reisende Chlestakow ahnt nichts von diesen Gerüchten um seine Person. Vielmehr glaubt er an die Wirkung seines Charmes, der es ihm ermöglicht, Geld von sämtlichen Honoratioren der Kleinstadt geschenkt zu bekommen, um im großen Stil zu leben.
Schamlos nutzt er das Missverständnis aus. Und reist ab, als es langweilig wird. Im selben Moment wird der wahre Revisor angemeldet. Nun sind die Kassen endgültig leer. Die Provinz erstarrt vor Entsetzen. Gogols großartige Satire von 1836 bietet außer wunderbarer Rollen für das Schauspielensemble vor allem eine Steilvorlage für den Sezierblick auf die Provinz. Regisseur Robert Schuster und seine Bühnenbildnerin Angelika Winter verlegen die Szenerie metaphorisch in einen Zug, der auf freier Strecke festgefahren ist - in der Mitte von nirgendwo.
Es lebe die Provinz!
Mit Johann Zürner (Iwan Alexandrowitsch Chlestakow), Marianne Barth (Ossip), Andreas Lembcke (Anton Antonowitsch Skwosnik- Dmuchanowskij), Brigitte Peters (Anna Andrejewna), Bettina Schneider (Marja Antonowna), Stéphane Maeder (Luka Lukitsch Clopow), Jakob E.G. Kraze (Ammos Fjodorowitsch Ljapkin-Tjapkin), Klaus Bieligk (Artemi Filippowitsch Semljanika), David Lukowczyk (Christian Iwanowitsch Hübner), David Emig (Iwan Kusmitsch Schpekin), Katrin Huke (Dobtschinskij), Ulrike Hanitzsch (Bobtschinskij), Lucie Teisingerova (Kellnerin/Unteroffi ziersfrau), Gottfried Richter (Investor), Anna Schumacher (Kauffrau).