15.02.2023

Kultur

Eine Wiederentdeckte Autorin

Verlegerin Carola Herbst erinnert an die lang vergessene Schriftstellerin Sophie Klörss.
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Gedenkstunde anlässlich des Todestages von Sophie Klörss / Spaziergänge über Alten Friedhof

Die Schweriner Autorin Sophie Klörss hat mit mehr als 40 Bänden ein eindrucksvolles literarisches Gesamtwerk hinterlassen. Anlässlich ihres Todestages wurde auf dem Alten Friedhof in Schwerin zu ihren Ehren eine Gedenkfeier veranstaltet, bei der die Verleger Carola und Steffen Herbst an die Schaffenskraft und das Leben der 1927 gestorbenen Schriftstellerin erinnerten.
Nachdem Sophie Klörss‘ Werke nach 1945 in Vergessenheit geraten waren, gilt ihre Wiederentdeckung nun als literarischer Glücksfall. Ihre Romane voller Abenteuer spielen an den unterschiedlichsten Orten, teilweise im fernen Island, aber auch im Nord- und Ostseeraum sowie in direkter regionaler Umgebung Mecklenburg-Vorpommerns. Bevor Sophie Klörss mit ihrem Mann, dem Altphilologen und Schuldirektor Heinrich Klörss nach Schwerin zog, wo sie den Großteil ihres Lebens verbrachten, lebte das Ehepaar eine Zeit in Berlin. In dieser Zeit erschuf die Autorin zahlreiche Abenteuer um die Figur des vorlauten Rostocker Jungen
Hein Hannemann, die mehrere Generationen von Kindern und Jugendlichen in ihren Bann zogen. Die Grabstätte von Sophie Klörss ist nur eine von vielen, die auf dem Alten Friedhof Stadtgeschichte erzählen. Viele bekannte Namen stehen hier auf den Grabsteinen, darunter zum Beispiel Rudolph Karstadt, Robert Betz und Bertha Klingberg. Der Reeder Eduard Huben fand hier seine letzte Ruhe – sein Grabmal ist ein bedeutendes Zeugnis des Jugendstils. Gleich in der Nähe ruht Baumeister Ludwig Clewe, der als erster in Schwerin mit Stahlbeton baute – Beton kam auch bei seinem Grabmal zum Einsatz.
Und auch Georg Adolph Demmler, der den Standort für den Alten Friedhof 1862 in seiner Stadtplanung auswählte, fand hier die letzte Ruhe. Seine Grabkapelle ist ein herausragendes Denkmal des Freimaurertums und bei einem Besuch des Landschaftsfriedhofs unbedingt einen Abstecher wert.
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