20.01.2023

Kultur

Eine Tulpe für Lankow

Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus erinnert an Werke von August-Martin Hoffmann
Modelle der Skulptur „Wurzeln.Wachsen.Blühen in der Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus
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Bald präsentieren die ersten Frühblüher ihre Pracht in den Gärten und läuten das Ende des Winters ein. Zugleich sind die farbenfrohen Blumen ein hoffnungsvolles Symbol des steten Neuanfangs der Natur. Dieser Gedanke war es gewiss auch, der August-Martin Hoffmann (1924-1985) zu seinem Wettbewerbsbeitrag für die erste Monumentalplastik Schwerins im Jahr 1968 inspirierte.

Für den Eingang des im Aufbau begriffenen Neubaugebietes Lankow sah der Bildhauer eine acht Meter hohe Bronzeskulptur vor. Diese sollte in stark stilisierten Formen das Wurzeln.Wachsen.Blühen einer Blume zeigen und zugleich Sinnbild für die vielen Neu-Lankower werden. Zur Motivation seines Entwurfes äußerte sich der Künstler später: „Ich wollte ein Wahrzeichen für diese Begriffe finden und suchte sie mit Hilfe der vegetativen Form, die – so glaube ich – der Phantasie, dem Denken, der Idee Raum lässt.“

Kein anderes Werk begleitete den Lebenslauf August-Martin Hoffmanns so kontinuierlich wie die Plastik Wurzeln.Wachsen.Blühen. Mit keinem anderen Kunstwerk verbinden sich für den Künstler so viele Glücksmomente – und schmerzhafte Einsichten zugleich. Daneben demonstrierte die wechselvolle Geschichte der Plastik die Abhängigkeit von Künstlern, insbesondere der Bildhauer, von den politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten.

Wer mehr über das Leben und Werk Hoffmanns sowie das weitere Schicksal seiner Lankower Plastik erfahren möchte: Im Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstr. 13, ist die Sonderausstellung „Schweriner Schwergewichte. August-Martin Hoffmann“ noch bis zum 12.Februar, jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen.

Dr. Jakob Schwichtenberg