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Daumenpiano und Gurke auf Spanisch
Es gibt Instrumente, die kennt wirklich jeder. Aber was bitte, ist ein Daumenpiano oder eine Guiro? Und das ist wiederum spanisch und heißt Gurke. Und wie soll sich der Zuhörer den Klang eines Vibra-Slap vorstellen? „Laut“, ist die kurze Antwort von Mànu Kolditz und sie muss dabei herzlich lachen. Diese und noch mehr nicht alltägliche Klanginstrumente werden zum Klingen gebracht, um die Geschichte des „Springenden Punkts“ zu erzählen. Begonnen hat alles damit, dass es in der Musikschule Ataraxia die Tradition des Klassenvorpiels gibt. Alle Lehrer zeigen so einmal im Jahr, was ihre Schüler wirklich lernen. Nun ist das bei 48 Percussionschüler schon eine logistische Herausforderung und wenn wirklich jeder Schüler ein Stück vorspielen würde, wäre ein Tag ziemlich knapp. Also musste eine Idee her, alle unter einen Hut bzw. in ein Stück zu bringen. Und das ist „Der springende Punkt“. Diese Geschichte oder besser Fantasie für ihre zahlreichen Schüler hat sich Mànu Kolditz einfallen lassen, um allen die Möglichkeit zu geben sich zu präsentieren und auch um einmal etwas komplett Neues auszuprobieren. „Ob es wirklich klappt, wissen wir erst am Ende des Stückes“, gibt sie zu. „Klar, ein wenig verrückt ist es schon, aber allein die Vorstellung so viele Instrumente und meine Schüler, alle auf einer Bühne: Großartig.“ Das Publikum darf gespannt sein. Instrumente wie die großen afrokubanischen Kongas mit ihrem tiefen warmen Klang, die kleineren spanischen Bongos oder die richtig großen, schweren, lauten, typisch afrikanischen Djemben werden es mit ihrem Sound dem Publikum schwer machen, ruhig auf den Sitzen zu bleiben. Erzählt wird die Geschichte des kleinen Trommlers, dem das ewige „Bum Zack“ des eigenen Spiels gehörig auf die Nerven fällt. Er fängt an, ungenau zu spielen. Wichtige Punkte hinter den Noten übersah er einfach. Über diese Schlamperei war besonders ein kleiner Punkt sehr erbost, so dass er lauthals verkündete: „Wenn ich sowieso nicht wichtig bin, kann ich mich auch hinsetzen, wo ich will!“ Das daraufhin entstehende Chaos ist schwer vorstellbar. „An dieser Stelle ist eine Improvisation mit allen Schülern geplant, ich bin selber sehr gespannt, was dabei heraus kommt. So wird auch keine Aufführung identisch mit der nächsten sein können, da die Improvisationen immer anders sein werden“, so die ein wenig aufgeregte Lehrerin Mànu. Aber eigentlich ist sie sich sicher, dass ihre Schüler im Alter von sechs bis 56 Jahren ein wunderbares Orchester bilden. „Der springende Punkt“, am 28. Februar um 16 Uhr im Saal der Musik- und Kunstschule Ataraxia. Der Eintritt ist frei.