Kultur
Auf einen Ombra
Ab 11 Uhr beginnt in Venedig die Zeit für einen „Ombra“, ein Gläschen Wein. Natürlich ist es nicht in praller Sonne zu trinken und deshalb ist der Begriff Ombra – Schatten – zum Synonym für dieses besondere Stück venezianische Lebensart geworden.
Wie zu allem gibt es auch dazu eine Geschichte: Darin heißt es, dass Weinhändler in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Markusplatz Wein im Schatten des Campanile, des Glockenturms, ausgeschenkt hätten. Und weil es sich im Kühlen nunmal besser trinkt, sei die mobile Weinbar mit dem Schatten des Campanile über die Piazza gewandert. Ob das nun stimmt – wer weiß. Fest steht, dass in Venedig die Bezeichnung „ombra con cicchetto“ der Wegweiser zu einem Gläschen Wein mit einem Häppchen ist –analog zu den spanischen Tapas. Gläschen stimmt übrigens aufs Wort: Beim Ombra ist kein Schoppen im Glas, sondern wirklich nur ein 0,1-Liter-Füllung. Korrekterweise müsste es sogar die Ombra heißen – das Wort für „Schatten“ ist in der italienischen Sprache weiblich.
Wie wäre es also mit einem oder einer Ombra auf dem Schweriner Markt? Während der Venezianischen Tage, so ab 11 Uhr, wie es sich gehört ...