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Armer spannender Boden
Die Autorin Gerhild Meßner stellte im Warener Müritzeum das vom Förderverein Müritz-Nationalpark e. V. unterstützte Buch „Geschichte der Müritz-Nationalparkregion“ vor. Dank der großen Leinwände im Müritzeum wurden die Besucher der Veranstaltung schon durch wunderschöne Landschaftsaufnahmen der Region begrüßt.
Eine Fülle von Archivunterlagen und die Befragung von Zeitzeugen waren das Ausgangsmaterial zu diesem Buch, wie Herr von Kessel, Vorsitzender des Fördervereins, eingangs erklärte. Während der Arbeit am Buch stellte sich auch bald heraus, dass die gedachte Zeit nicht ausreichen wird, und so musste eine Verlängerung bei der NUE - Stiftung, die das Projekt förderte, beantragt werden. Die Zeit drängte, da immer weniger Menschen über die jüngere Geschichte berichten können, betonte auch Ulrich Meßner, Leiter des Müritz- Nationalparkamtes, der das Buch fachlich begleitet hatte.
Die Idee diese Geschichte aufzuarbeiten, war schon länger verfolgt worden, führte er aus. Auch Kerstin Pretzsch, der das Buch gewidmet ist, hatte sich, genauso wie die Autorin Gerhild Meßner, mit der Geschichte der Region beschäftigt. Ihr früher Tod verhinderte eine Fortführung der Arbeiten. „Es ist ein Lesebuch für alle interessierten Besucher und Einheimische der Region”, erklärte Gerhild Meßner beim anschließenden Vorstellen des Buches. „Ohne zurückzublicken, wie das Gebiet entstanden ist, lässt sich Geschichte nicht erklären. Alles begann damit, dass die Eiszeit dieser Region viel Sand und Wasser hinterlassen hat. Es waren immer arme Böden und nur wenige Menschen lebten all die Jahrhunderte hier. So arm aber, wie der Boden hier ist, so spannend sind dafür die geschichtlichen Ereignisse. Nichts passierte zufällig. Alles ist miteinander verwoben. Als nahezu nutzloses Land war es im Mittelalter Grenzland geworden. Der Sand ist auch daran schuld, dass das Militär in der menschenleeren Region Fuß fasste und diese auch jagdlich immer wieder von nur Einzelnen, Privilegierten, genutzt wurde.
Über 70 Jahre, zwischen 1916 und 1989, war das Gebiet für Außenstehende nicht betretbar. Erst mit der politischen Wende, die der Start für die Gründung des Müritz- Nationalparks war, wurde diese Verriegelung und auch die dafür verantwortliche Staatsjagd abgeschafft. So ist in dem Buch der Nationalparkgeschichte genauso wie der des wegbereitenden Naturschutzes an der Müritz je ein Kapitel gewidmet.” Das Buch, auf 200 Seiten reich bebildert und mit Karten versehen, ist im Müritzeum erhältlich.
MÜRITZEUM GGMBH
Zur Steinmole 1
17192 Waren (Müritz)
Telefon 03991/6 33 68-0
Telefax 03991/6 33 68-10
Öffnungszeiten
April bis Oktober
Mo - So: 10 - 19 Uhr
November bis März
Mo - So: 10 - 18 Uhr