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17.11.2017

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Wundergemüse Brokkoli?

Viele gesunde Inhaltsstoffe, eventuell sogar Hilfe für Typ-2-Diabetiker
Der herzhafte Biss in den Brokkoli kann sich lohnen. Foto: puhhha, Fotolia
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Brokkoli, der „kleine Bruder“ des Blumenkohls, ist nicht nur ein 1A-Vitamin-C-Lieferant. Er verfügt auch über den weniger bekannten Inhaltsstoff Sulforaphan. Dieser kann den Blutzucker bei Diabetes-Patienten senken, wie erste wissenschaftliche Untersuchungen ergaben. Das weckte die Neugier der Fachwelt dermaßen, dass nun weiter geforscht wird.

Nach den Erkenntnissen von Wissenschaftlern der schwedischen Universität Göteborg ist das Sulforaphan anscheinend in der Lage, den Blutzucker von Typ-2-Diabetikern auf natürlichem Weg zu senken. Es soll der körpereigenen Synthese von Glucose in der Leber entgegenwirken – vergleichbar mit dem Diabetes-Medikament Metformin.

Dafür sprechen auch erste Tests, die Forscher mit Diabetes-2-Patienten vornahmen. Sie bekamen das Sulforaphan in Form eines Brokkolisprossen-Extrakts verabreicht – und siehe da, ihre Blutzuckerwerte verbesserten sich nachweislich. In Brokkolisprossen ist besonders viel dieses natürlichen Pflanzenwirkstoffs enthalten. Wie die Wissenschaftler als Ergebnis ihrer Studie veröffentlichten, ließ das Sulforaphan aus dem Brokkoli sowohl den Nüchternblutzuckerwert als auch den sogenannten Langzeit-Blutzucker (Glykohämoglobin HbA1c) sinken. Trotz dieser ersten erfreulichen Ergebnisse mit dem Pflanzenwirkstoff sollten Diabetespatienten nun jedoch nicht auf eigene Faust versuchen, sich mit Sulforaphan selbst zu behandeln, warnen Mediziner. Erst müssen nämlich noch weitere Untersuchungen bestätigen, ob und für wen der Pflanzenwirkstoff in der Praxis geeignet ist.

Gegen regelmäßigen Brokkoli-Verzehr ist dagegen nichts einzuwenden – im Gegenteil. Denn die grünen Röschen entfalten für jedermann eine gesundheitsfördernde Wirkung. So pusht nicht nur das im Brokkoli reichlich vorhandene Vitamin C das Immunsystem, und zwar besser, als es etwa eine Zitrone vermag. Das grüne Gemüse weist ebenfalls viel Kalzium auf (gut für Knochen und Zähne), zudem Kalium, Eisen, Zink, Phosphor und Natrium, viele wichtige Mineralstoffe, die Vitamine B1, B2, B6, E und Provitamin A sowie wohltuende sogenannte sekundäre Pflanzenwirkstoffe – und das in zum Teil deutlich höheren Mengen als anderes Gemüse.