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17.11.2017

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Wenn die Schulter schmerzt

Erkrankungen, deren Diagnostik und Therapie im MediClin Krankenhaus am Crivitzer See
Schulterprobleme können sehr unangenehm sein. Foto: Dan Race, Fotolia
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Wer hatte sie noch nicht, eine schmerzende Schulter. Viele Menschen klagen im Verlauf ihres Lebens über mehr oder weniger starke Schmerzen in den Schultergelenken. Nicht immer verbirgt sich ein struktureller Schaden dahinter, nicht immer ist ein ursächliches Ereignis dafür verantwortlich zu machen.
Ekkehard Leipe, Chefarzt der Klinik für Chirurgie und Orthopädie im MediClin Krankenhaus am Crivitzer See, informiert über Schulterschmerzen, einige Ursachen sowie deren Diagnostik und Therapie:

Der Grund für gelegentliche oder häufiger auftretende Schulterschmerzen, bis hin zum Dauerschmerz, liegt unter anderem in der hohen Bewegungsfreiheit der menschlichen Schulter, die ein „Begreifen“ der Umwelt durch unsere Hand erst möglich macht. Um diese hohe Funktionalität zu ermöglichen, bedarf es einer Vielzahl von Muskeln mit ihren Sehnen, die gemeinsam mit anderen weichteiligen Strukturen die Beweglichkeit auf der einen und die Stabilität dieses Gelenkes auf der anderen Seite garantieren.
Damit steigt aber auch die Gefahr von krankhaften Veränderungen mit zunehmendem Lebensalter und von Verletzungen, zum Beispiel im Rahmen der beruflichen Tätigkeit oder der Ausübung von Sportarten, die den Schultergürtel belasten oder mit einer hohen Sturzgefahr verbunden sind.

Eine der häufigsten und bekanntesten Verletzungen des Schultergürtels ist die Ausrenkung, die Luxation des Schultergelenkes. Dabei verlässt die Kugel des Oberarmes die sogenannte Gelenkpfanne und kommt meist vor und unterhalb der letzteren zu liegen. Dies ist für die Patienten eine sehr schmerzhafte Erfahrung, die immer eine schnelle ärztliche Versorgung erfordert. Dabei muss die Schulter so schnell, aber auch so schonend wie möglich wieder reponiert, also eingerenkt, werden.

Die weitere Therapie hängt stark vom Lebensalter, dem Verletzungsmechanismus und den möglichen Begleitverletzungen ab. Generell gilt: je jünger und sportlich aktiver ein Patient ist, desto höher ist die Rate der erneuten Luxationen, wenn keine operative Stabilisierung des Schultergelenkes vorgenommen wird. Eine Ausnahme kann hier die habituelle Luxation bilden, bei der ein eigentliches Trauma nicht vorliegt.
Die Behandlung nach einer operativen Therapie, die meist arthro­skopisch, also in Schlüsselloch­technik, vorgenommen wird, ist recht langwierig, bietet dem Patienten aber auch ein hohes Maß an Sicherheit, dass eine erneute Luxation nicht auftritt. Bei einer ausschließlichen konservativen Behandlung steigt insbesondere bei jungen Patienten die Gefahr, dass die Schulter auch bei Bagatellverletzungen erneut ausrenkt.

Eine weitere häufige Erkrankung und aber auch Verletzungsfolge im Bereich der Schulter ist der Riss einer Sehne der sogenannten Rotatorenmanschette. Dazu zählen die Mediziner insgesamt vier Muskeln, die das Schultergelenk umgreifen und für deren Beweglichkeit und Stabilität mit verantwortlich sind. Diese Risse können sowohl traumatisch, also im Gefolge eines Unfalls der dann meist schon vorgeschädigten Sehne auftreten, als auch degenerativ durch einen zunehmenden Verschleiß, meist durch Durchblutungsstörungen des Sehnengewebes, hervorgerufen werden.

Auch hier gilt, dass die Diagnose möglichst frühzeitig, beispielsweise durch eine MRT-Untersuchung, gestellt werden sollte, da zu langes Warten, gerade bei großen Rissen, die Prognose deutlich verschlechtern kann. Bei kleinen, degenerativ entstanden Rissen ergibt sich auch die Möglichkeit der ausschließlich konservativen Behandlung. Jedoch muss man dabei beachten, dass solche Risse keine Heilungstendenz haben, und im Verlaufe der Zeit auch an Größe zunehmen können.

Die operative Therapie dieser Sehnenrupturen wird ebenfalls zumeist arthroskopisch, also minimal invasiv, ausgeführt. Dabei verschließt der Operateur den Riss mit Fäden und Ankersystemen, die in die Knochen eingebracht werden. Auch hier braucht der Patient in der Nachbehandlung Geduld, da in der Regel in den ersten Wochen nach der Operation der Arm aktiv nicht angehoben werden darf, um der Sehne die Möglichkeit zu geben, am Knochen wieder anzuwachsen.

Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Erkrankungen im Bereich der Schulter, zum Beispiel die Kalkschulter, das Impingementsyndrom (Engpasssyndrom) oder Veränderungen der langen Bizepssehne, um nur einige zu nennen. Je nach Schweregrad bieten sich hier sowohl konservative als auch operative Therapiemöglichkeiten an, die, wie auch die zuvor beschriebenen Operationen, unter anderem im MediClin Krankenhaus am Crivitzer See häufig vorgenommen werden.