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11.04.2025

Doc aktuell

Vorsorge kann Leben retten

Darmkrebs lässt sich im frühen Stadium gut erkennen und behandeln
Der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner.
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Mehr als 22.000 Sterbefälle mit der Diagnose Darmkrebs könnten in Deutschland Jahr für Jahr verhindert werden. Noch wird diese Diagnose bei einer von 19 Frauen und einem von 15 Männern gestellt. Das Erkrankungsrisiko steigt bis ins hohe Alter an. Mehr als die Hälfte der Patienten erkranken jenseits des 70. Lebensjahres, nur etwa 10 Prozent der Krebserkrankungen treten vor dem 55. Lebensjahr auf.

Vor diesem Hintergrund ruft Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese dazu auf, Vorsorgeangebote zu nutzen: „Jedes Jahr kommen in MV rund 1.200 Neuerkrankungen dazu, obwohl sich kaum eine andere bösartige Tumorerkrankung so sicher in einem frühen Stadium erkennen und behandeln lässt“, so die Minis­terin. Seit dem 1. April 2025 können Frauen wie Männer bereits ab einem Alter von 50 Jahren eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen. Bisher war das erst ab 55 Jahren möglich. Aktuell leben in MV etwas etwa 7.550 Menschen mit der Diagnose. Bei Frauen ist Darmkrebs die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Tumor­erkrankung.

Die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen ist kostenfrei. Bei einem familiären Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, sollte früher mit der Vorsorge begonnen werden. Gesunde Ernährung und Bewegung können zur Reduzierung des Erkrankungsrisikos beitragen.

Drei Viertel der Darmkrebsfälle könnten mit der regelmäßigen Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen verhindert werden. Seit 2002 ist mit der Einführung der Darmkrebsvorsorge die Anzahl der Todesfälle durch Darmkrebs so um mehr als 40 Prozent zurückgegangen. Da aber weiterhin mehr als 20.000 Menschen jährlich mit dieser Diagnose sterben, wäre eine verstärkte Teilnahme an den angebotenen Vorsorgemaßnahmen sehr wichtig. Damit könnte die Zahl der jährlich an Darmkrebs erkrankten Menschen erheblich verringert werden. Bisher nutzen nur 10 bis 40 Prozent der anspruchsberechtigten Einwohner ab 50 Jahren den Stuhltest (iFOBT) bzw. die Darmspiegelung. Wenn Darmkrebs diagnostiziert ist, so können 100 Prozent der Frühkarzinome durch die Chirurgie oder bereits die ambulante Endoskopie geheilt werden. Auch deshalb ist es wichtig, keine Angst vor der Vorsorgeuntersuchung zu haben.

www.sozial-mv.de