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21.01.2022

Doc aktuell

Superinfektion vorbeugen

Aufpassen bei Erkältungen: Es drohen noch mehr Gefahren als nur Viren
Gut bei Erkältung: heiße Getränke und Ruhe
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„Eine Erkältung dauert ohne Behandlung sieben Tage und mit Behandlung eine Woche“, scherzen manche. Oder sie sagen: „Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage.“ An beiden Sprüchen ist etwas dran.


Ein grippaler Infekt dauert in der Regel sieben bis zehn Tage. Die Zeit lässt sich kaum oder gar nicht verkürzen. Hausmittel, wie heiße Getränke, reichlich Schlaf und Dampfbäder, und Medikamente lindern fast nur die Beschwerden. Je tiefer zum Beispiel Rhino- oder Enteroviren in die Atemwege vordringen, desto länger hält die Krankheit an. Wichtig ist es, dem Körper Ruhe zu lassen, die Viren zu bekämpfen. Sonst können sich Husten und laufende Nase über Wochen hinziehen. Menschen mit Immunschwäche haben unabhängig davon länger mit den Krankheitserregern zu kämpfen.

Und das ist nicht alles: Zu den Rhino- oder Adenoviren gesellen sich manchmal Bakterien. Das nennt man Sekundär- oder Superinfek­tion. Die Keime entzünden Rachenmandeln, Nebenhöhlen, Bindehäute oder sogar die Lunge. Wann ist die Gefahr am größten, sich sowas einzufangen?

Das passiert, wenn der Körper zu schwach ist, neben den Viren die Bakterien unschädlich zu machen. Daher: eine Erkältung stressfrei auskurieren. Noch schlimmer: Wer trotz Infek­tion Sport treibt, riskiert eine Herzmuskelentzündung, mit der er sich bestimmt sechs Wochen rumplagt.

Das Perfide: Sie bemerken die Entzündung erstmal gar nicht, weil Sie keine oder milde Symp­tome haben. Herzklopfen und ein bisschen Drücken im Brustkorb sind solche Anzeichen.

Normalerweise bringen Sie das Po­chern und die leichten Schmerzen nicht aus der Ruhe.

Erst wenn weitere Symptome auftauchen, wie Herzrhythmusstörungen und Wassereinlagerungen in den Waden, fällt Ihnen auf, dass etwas nicht stimmt. Dann ist die Myokarditis (medizinischer Name für Herzmuskelentzündung) schon fortgeschritten. Aber keine Angst:
Mit viel Ruhe und Medikamenten wie Antibiotika und Betablockern heilt die Entzündung fast immer aus. Ohne Spätfolgen. Selten bleibt eine Herzschwäche. In Einzelfällen sterben Menschen aber auch an einer Herzmuskelentzündung.