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14.08.2020

Doc aktuell

Mitesser im Anflug

Immer schön ruhig bleiben – dann kann das Nebeneinander von Mensch und Wespe gelingen
Wespen wegzufuchteln, bringt nichts.
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August ist Insektenzeit. Hornissen, Wespen, Bienen, sie alle sind jetzt unterwegs und darauf aus, sich und ihren Staat mit Futter zu versorgen. Das kann schnell lästig werden – vor allem, wenn Wespen als Mit­esser um Teller und Gabel schwirren.
Die gelb-schwarzen Insekten interessieren sich für zuckerhaltige Nahrung, seien es nun reife Früchte, Fallobst oder Marmeladengläser. Eiweißhaltige Nahrung, zu der auch Wurstwaren gehören können, werden nicht für den Eigenbedarf abgeschleppt, sondern sind in aller Regel zur Verfütterung an die Larven vorgesehen. Denn die Königin legt bis zu 300 Eier am Tag.

Der Fachdienst Natur, Wasser und Boden des Landkreises Ludwigslust-Parchim gibt Ratschläge, wie es mit der friedlichen Koexistenz von Mensch und Insekt klappen kann. So sollte Nahrung im Freien nicht längere Zeit offen stehen und auch das Fallobst aus dem Garten weggeräumt werden. Ist die Wespe im Anflug, gilt es erstmal ruhig zu bleiben. Hektische Bewegungen provozieren Wespen häufig erst zum Stechen. Ganz schlecht: das Anpusten. Das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid ist für die Insekten ein Alarmsignal. Und nicht zuletzt haben auch Parfüms und Haarsprays Reizwirkung und werden bei der Gartenparty ja auch nicht unbedingt gebraucht.

Allein wegen ihrer Größe oft gefürchtet werden Hornissen. Dabei sind ihre Stiche nicht gefährlicher als die von Bienen oder Wespen. Zudem gelangt bei einem Bienenstich wesentlich mehr Gift in den Körper als beim Stich einer Hornisse. Wenn ein Hornissenstich deutlich schmerzhafter ist, liegt das an dem größeren Stachel und an dem schmerzhafteren Gift.

Bei den meisten klingt die Giftwirkung –  so schmerzhaft sie auch ist – recht schnell wieder ab. Die Stiche können allerdings bei manchen Menschen Allergien auslösen, die im ungünstigsten Fall einen so genannten anaphylaktischen Schock herbeiführen können. Dieser Zustand ist lebensgefährlich und erfordert schnelle ärztliche Hilfe.

Spätestens Anfang November sind die Wespen- und Hornissenvölker abgestorben. Nur die Königinnen überleben und suchen sich ein Winterquartier. Die alten Nester vom Vorjahr werden in der Regel nicht wieder besiedelt.