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14.08.2018

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Mediziner werden gesucht

Wie können ausländische Ärzte und Pflegekräfte am schnellsten eingesetzt werden?
Fach- und Sprachkenntnisse müssen stimmen. Foto: didesign, Fotolia
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Der Bedarf an medizinischen Fachkräften ist bundesweit hoch. Besonders im Osten fehlt es an diesen Fachkräften, da unter anderem auf Grund der besseren Bezahlung in vielen westdeutschen Bundesländern eine zusätzliche Abwanderung zu verzeichnen ist. Gleichzeitig stehen Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte bereit, um als Fachkräfte in Deutschland zu arbeiten. Sie haben ihre Ausbildung im Ausland absolviert und bringen oft jahrelange Berufserfahrung mit. Was verzögert die An­erkennung ihrer Abschlüsse und wie könnte ihr Weg in den Arbeitsmarkt beschleunigt werden?

Diesen Fragen stellten sich kürzlich die Integrations- und Ausländerbeauftragten der ostdeutschen Bundesländer gemeinsam mit den Vertretungen der Landesnetzwerke „Integration durch Qualifizierung“ (IQ).
Immer wieder kommt es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung der Unterlagen zur Berufsanerkennung, obwohl die Bescheidungsfristen dem Gesetz nach maximal vier Monate dauern dürfen. Woran liegt das?
Ausländische Ärzte und Pflegefachkräfte müssen auch ihre Deutschkenntnisse beweisen. Ist das entsprechende Angebot an Sprachkursen ausreichend?

Fachliche Qualifikation ist Voraussetzung und muss meist in einer Kenntnisprüfung nachgewiesen werden. Sind die Prüfungsstrukturen bedarfsdeckend vorhanden?
Die Beauftragten und die Fachleute des Netzwerkes IQ der ostdeutschen Länder betonen, dass eine beschleunigte berufliche Anerkennung nicht auf Kosten von Qualität erfolgen darf. Eine effiziente Zuführung zugewanderter Fachkräfte in den Arbeitsmarkt – gegebenenfalls mit Nachqualifizierung – ist aus integrations- und gesundheitspolitischer Sicht anzustreben. Konkret wird Verbesserungs- und Handlungsbedarf in folgenden Bereichen gesehen:

1. Anerkennende Stellen sind mit ausreichend Personal mit Fachkompetenz auszustatten.
2. Die Verfahren müssen für Antragstellende transparent und planungssicher geregelt sein.
3. Vorbereitungskurse, Prüfungen und Anpassungslehrgänge werden durch die IQ-Netzwerke angeboten. Strukturen zur Abnahme der Prüfungen und des Fachsprachtests müssen ausreichend zur Verfügung gestellt werden.
4. Die Ausländerbehörden müssen in den gewollten Zuwanderungsprozess eingebunden sein.