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Kindern gutes Vorbild sein
Statistiken zufolge gelten hierzulande bereits jeder dritte Jugendliche und jedes fünfte Kind als zu dick – Tendenz steigend. Dieser Trend besorgt Mediziner umso mehr, als sich der vermeintliche „Babyspeck“ im Laufe der Jahre dann meist doch nicht „verwächst“ und aus dicken Kindern übergewichtige Erwachsene werden – mit allen negativen gesundheitlichen Folgeerscheinungen.
Deshalb sollten sich vor allem Eltern bewusst sein, dass Kinder durch Nachahmung lernen und sich so bestimmte Verhaltensmuster zulegen. Das gilt auch für Ernährung und Bewegung. In der Regel werden die Kleinen gegen Ende des ersten Lebensjahres beim Essen und Trinken immer selbstständiger. Dabei übernehmen sie die Gewohnheiten des Umfeldes, in dem sie aufwachsen, also der Familie sowie ihrer jeweiligen sozialen Umgebung und ihres Kulturkreises.
Damit fällt es in die Verantwortung der Eltern, ihren Kindern als Vorbilder einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu demonstrieren, der hilft, Übergewicht und ernährungsabhängigen Krankheiten vorzubeugen. Dazu gehört möglichst viel Bewegung und abwechslungsreiches, ausgewogenes und vollwertiges Essen.
Allerdings sollten auch die Verhaltensmuster beim Essen nicht außer Acht gelassen werden. Experten empfehlen in diesem Zusammenhang, dass eine Familie wenigstens einmal pro Tag zum Essen zusammen am Tisch sitzen sollte – ohne Stress, in entspannter Atmosphäre und ohne „Begleitmusik“ in Form von TV oder anderen elektronischen Geräten.
So lernen Kinder, die Speisen nicht „nebenbei“ in sich hineinzuschaufeln. Denn wer bewusster isst, läuft nicht Gefahr, über den tatsächlichen Bedarf hinaus achtlos mehr zu vertilgen.
Entsprechende Untersuchungen machen auch immer wieder den Zusammenhang zwischen übergewichtigen Kindern und dicken Eltern deutlich. Denn merke: Aus zu dicken Kindern werden nicht nur meist zu dicke Erwachsene, sondern übergewichtige, bewegungsfaule Erwachsene ziehen vielfach auch ebensolche Kinder heran.