15.07.2022

Bildung

Zwischen Kita und Büro

Simone während ihres Schülerpraktikums in der Redaktion von Schwerin live
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Schülerpraktika sollen bei der Berufswahl unterstützen – ein Erfahrungsbericht

Ferien. In ganz Mecklenburg-Vorpommern haben Schüler erstmal ihre Ruhe. Dabei war die Zeit vor den Ferien gar nicht so schlimm: In den neunten und zehnten Klassen stand das Praktikum an. Diese Wochen sind im Lehrplan verankert, damit Schüler einen richtigen Einblick in einen Beruf bekommen. Das erste Mal eine eigene Bewerbung schreiben, Lebenslauf erstellen, eventuell sogar ein Bewerbungsgespräch führen: Schülerpraktika sind immer gute Möglichkeiten, sich auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Dass sie noch eine tolle Chance bieten, in einen Beruf hineinzuschnuppern, ist ein netter Nebeneffekt. Dass sich ein Praxistest lohnt, habe ich selbst erlebt. In meinem Praktikum war ich bei Schwerin live, habe gesehen, wie eine Zeitung zum Leben erweckt wird. Die anderen Schüler aus meiner Klasse haben verschiedene andere Berufe kennengelernt – im Kindergarten, wo eine Mitschülerin der neue Liebling der Kinder wurde bis zu den Berufen Arzt, Logopäde, Großhändler, Bauingenieur. Dort durfte eine weitere Mitschülerin auf der Baustelle sogar Bagger fahren.
Ein lustiges Erlebnis hatte ein Mitschüler bei der Polizei, als seine Schwester vergassen hatte, wo er sein Praktikum macht und dachte, er wäre verhaftet worden, als er im Streifenwagen vorbeifuhr. Es war echt alles dabei. Für den Artikel habe ich eine Umfrage für meine Klasse zum Schülerpraktikum erstellt. Die Antworten waren relativ ähnlich. Die Arbeitszeit ging im Durchschnitt von 8 bis 16 Uhr. Manche kürzer, wenige länger. Alle, die an der Umfrage teilnahmen, empfanden diese
Zeit als gerecht. Rund 80 Prozent durften alleine arbeiten, bei der Logopädie mit den Kindern sprechen üben und etwas alleine auf die Beine stellen. So wie ich diesen Artikel hier schreiben durfte. Häufig war es auch sehr abwechslungsreich. Die meisten Jobs stellten sich größtenteils als praktisch heraus. Das Kollegium war in allen Fällen super nett. Im Großen und Ganzen ist zu sagen, dass niemand aus meiner Klasse, der an der Umfrage teilgenommen hat, das Schülerpraktikum bereut. Somit hat sich meine These vom Anfang bestätigt. Ein Schülerpraktikum ist eine tolle Möglichkeit, in einen Beruf hineinzuschnuppern. und eine Erkenntnis über das spätere Berufsleben zu erlangen. Und wenn es die war, dass Texte zu kürzen schwieriger ist als sie zu schreiben.
Simone Wörenkämper