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Von Cocktailmixern und Weltraumfahrstühlen
In der Freizeit über Mathe, Bio und Chemie schwitzen – das klingt zugegebener maßen etwas abgefahren. Im März beweisen junge Leute während einer Präsentation bei der WEM AG aber bereits zum 20. Mal, dass sie genau darauf abfahren: beim Landeswettbewerb von „jugend forscht“.
Unter dem Motto „Entdecke neue Welten“ nehmen die Teilnehmer in diesem Jahr erneut Fragestellungen aus sieben verschiedenen Fachbereichen unter die Lupe. Da zu gehören Biologie und Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik , Technik und Arbeitswelt. An der Lösung ihrer selbst gestel ten Aufgaben müssen die Nachwuchs-Forscher mit naturwissenschaftlichen, technischen oder mathematischen Methoden arbeite n – so verlangen es die Wettbewerbsbedingungen. „Und es gibt jedes Mal überraschende Ergebnisse“, weiß Jost Broichmann, Pressesprecher der WEMAG.
Der Energieversorger begleitet als Patenunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern den Wettbewerb – und das seit der Premiere von „jugend forscht“ im Nordosten.
Ihre Themen finden die jungen Forscher im Alltag – wenn es zum Beispiel darum geht, ob man Cocktails auch vollautomatisch mixen kann oder ob sich ein unter Denkmalschutz stehender Silo als „Indoor-Tauchzentrum“ eignet – und in Fachgebieten, denen ihr besonderes Interesse gilt. Egal, ob es um eine konkrete Erfindung oder ein Gedankenmodell geht – einen Nutzen gibt es immer. „Selbst bei rein theoretischen Betrachtungen lernen die Schüler das wissenschaftliche Arbeiten“, sagt Broichmann. Genau das ist Ziel des 1965 aus der Taufe gehobenen bundesweiten Wettbewerbs „jugend forscht“. Henri Nannen, Chefredakteur des Magazins „stern“, startete damals eine Initiative mit dem Titel „Wir suchen die Forscher von morgen!“ Hintergründe waren ein in die Kritik geratenes Bildungssystem und der Wunsch, Schüler für eine wissenschaftliche Karriere zu begeistern. Seit 1965 nahmen in der Bundesrepublik weit über 150.000 junge Leute an dem Wettbewerb teil.
Voraussetzung für diesen Erfolg sind neben der Entdeckerlust der Teilnehmer auch das Engagement von Lehrern und Unternehmen für „jugend forscht“. Besonders ausgeprägt ist der Forschergeist zum Beispiel in und um Rostock. „Hier bindet die Universität schon die Schüler in Projekte ein“, lobt Pressesprecher Broichmann.
Aber auch ohne Uni um die Ecke kann jeder mitmachen. Junge Leute bis 14 Jahre nehmen in der Kategorie „ Schüler experimentieren“ teil, die 15- bis 21-Jährigen starten bei „jugend forscht“. „ Es muss ja am Ende nicht gleich ein Patent herauskommen“, sagt Broichmann und fügt hinzu: „Es gibt Lösungen, die sind so simpel, dass man sich fragt, warum da eigent ich vorher noch niemand drauf gekommen ist . Man muss manchmal nur ein wenig um die Ecke denken.“