13.02.2009

Bildung PR-Anzeige

Super Hausaufgaben

Wenn Eltern, Lehrer und Kommune an einem Strang ziehen, klappt‘s auch mit dem Lernen
like-imagelike-image
share email
dislike-imagedislike-image

„Küssen, Küssen, Küssen!” schallt es durch den Vorlesungssaal. Vor den Rängen halten sich Prinzessin Svenja und Ritter Hendrik die Hand. Sie haben gerade „geheiratet.” Noch nie war der Andrang so groß. Über 500 Kinder aus gesamt Nordwestmecklenburg sprengten vor ein paar Tagen geradezu die zwei Vorlesungen der KinderUni Wismar, die sich besonders an acht- bis zwöljährige Kinder richtete. Themenschwerpunkt - man mag es kaum glauben - war das Programmieren am Computer.

Engagement wird unterstützt. Auch Schweriner Kinder waren zahlenmäßig stark vertreten. So kennen die 27 Mädchen und Jungen aus der 3b der Friedensschule jetzt nicht nur die Bänke ihres Klassenzimmers, sondern auch die einer echten Hochschule. Katja und Matthias Marckwardt, deren Sohn Karl in diese Klasse geht, organisierten den Ausflug nach Wismar. „Die Kinder sollten einmal die Atmosphäre im Vorlesungssaal und auf einem Hochschulgelände kennen lernen”, sagt Katja Marckwardt, die selbst Lehrerin ist. Ihr Mann Matthias wiederum arbeitet bei der Deutschen Bank. Diese unterstützt das Engagement ihrer Angestellten in Kindergärten und Schulen. Antje Nawrot, die stellvertretende Schulleiterin, konnte so 500 Euro für die Friedensschule entgegen nehmen, von denen die Fahrt bezahlt wurde.

Das Interesse wächst. Der riesige Zulauf kam nicht von ungefähr. Angebote wie diese sind nicht so üppig gesäht in der hiesigen Bildungslandschaft. Doch die 6.636 Schüler (Stand 26.9.2008) an den öffentlichen und Förderschulen Schwerins sind die Zukunft und deshalb nicht nur den Eltern und Lehrern, sondern auch den Stadtvertretern viel Wert. Mit sinkenden Schülerzahlen wächst das Interesse auf allen Seiten, Kindern nicht nur ein „Schulangebot bereitzustellen”, sondern die Schule im wahren Wortsinn wieder anzubieten, interessanten Lehrstoff auch interessant zu vermitteln. Nicht nur die Flaggschiffe Goethegymnasium, Fridericianum und Sportgymnasium gehen mit positivem Beispiel voran, was die Vielfalt in der (Aus-)Bildung im schulischen Bereich und darüber hinaus betrifft. Dass dafür nicht allein das pure Engagement der Eltern und Lehrer ausreicht, ist allen Beteiligten klar. Geld muss her! Und es muss an den richtigen Stellen eingesetzt werden.

Die Stadt tut seit Jahren ihr Bestes und hofft nun, ein großes Stück weiterzukommen. Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow: „Unterstützung erwarten wir durch das kürzlich beschlossene Konjunkturpaket II. Mit Hilfe dieses Programmes sollen mehr als 200 Millionen Euro in die Bildungsinfrastruktur unseres Bundeslandes fließen. Von diesen zusätzlich zur Verfügung gestellten Geldern wollen auch wir als Landeshauptstadt profitieren. So ist geplant, die Unterrichtsbedingungen für die Mädchen und Jungen der Heinrich-Heine- Schule durch eine Sanierung wesentlich zu verbessern. Aber unsere Wunschliste ist viel länger. So müssten viele Schulhöfe, ob an der Grundschule in Lankow oder an der Fritz- Reuter-Schule, ein neues Gesicht erhalten.” Die erste Frau der Stadt weiß: Nur wenn Eltern, Lehrer und Kommune an einem Strang ziehen, klappt‘s auch mit dem Lernen.

Alle gewinnen. Beispiel KinderUni: Die Schulen informieren die Kinder über die Lehrveranstaltung und stellen diese bei Interesse frei. Engagierte Lehrer und Eltern fahren ihre Schützlinge zum Termin. Und die Professorin gibt nach einer spannenden Vorlesung Hausaufgaben auf, die endlich einmal Spaß machen und den Pädagogen ein nahtloses Weitermachen beim Lehrstoff ermöglicht. Alle haben gewonnen.