14.08.2018

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Grundschulen erproben Mikroprozessor im Unterricht

Pilotprojekt „Programmieren macht Schule in M-V“ mit dem Calliope mini
Spannender Einstieg in die IT-Welt: Schweriner Schülerinnen programmieren beim GirlsDay 2018 mit dem Calliope mini. Foto unten: So sieht der Mikroprozessor aus. Fotos: DVZ M-V GmbH
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Digitale Bildung – ein hoch aktuelles Thema in allen Bundesländern mit großem medialen Interesse: Dass die Bildungspolitik intensiv an der Digitalisierung der Schule arbeitet, zeigen Initiativen wie der fünf Milliarden Euro schwere „DigitalPakt#D“ oder die Strategie der Kultusminister zur „Bildung in der digitalen Welt“. Auch Mecklenburg-Vorpommern ist aktiv – mit einem Pilotprojekt in Grundschulen des Landes.
Laut des Monitors Digitale Bildung  zur Situation des digitalen Lernens an deutschen Schulen wünschen sich 82 Prozent der Schüler „häufiger etwas Neues mit digitalen Medien auszuprobieren“. Höchste Zeit also, die Schulentwicklung und Unterrichtsinhalte hinsichtlich der fortschreitenden Digitalisierung unter die Lupe zu nehmen.

Die Entwicklung des Mikroprozessors Calliope mini hat diesen Aspekt aufgegriffen und möchte die digitale Bildung an möglichst vielen deutschen Schulen etablieren. Was bereits in anderen Bundesländern thematisiert wird, soll nun auch in Mecklenburg-Vorpommern Schule machen. Deshalb testet ein Pilotprojekt seit Anfang des Jahres den Einsatz des Calliope mini im fächerübergreifenden Unterricht an Grundschulen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur begleitet die Opens external link in new windowDVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH dabei die Pilotphase des landesweiten Projektes „Programmieren macht Schule in M-V“, an der sich Grundschulen freiwillig und kostenfrei beteiligen. Ebenso engagieren sich das Ministe­rium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung sowie die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin als aktive Projektpartner am Vorhaben.
Einsatz an Pilotschulen: Getestet und für gut befunden?

Der offizielle Startschuss für das Pilotprojekt fiel bei einer Landespressekonferenz im Oktober 2017. Anlass war die kostenfreie Überlassung von 100 Klassensätzen – bestehend aus je 25 Mikroprozessoren samt Zubehör und Lehrmaterialien – des Minicomputers von der Calliope gGmbH an interessierte Grundschulen des Landes. Dass die Lehrkräfte in M-V keine Digitalmuffel sind, zeigte sich recht schnell: 114 Grundschulen meldeten sich innerhalb der Frist an und sind seit Anfang des Jahres offizielle Projektpartner.

Damit die teilnehmenden Schulen nicht nur mit reiner Hardware ausgestattet werden, sondern den Calliope mini auch möglichst sinnvoll in den Unterrichts­alltag einbinden können, absolvieren die Lehrkräfte vor Übergabe des Klassensatzes eine ausführliche Fortbildung. Im Zuge des Pilotprojektes bietet das Fraunhofer IAIS mit ihrer Open Roberta Initiative insgesamt neun kos­tenlose Schulungen an, die im Vorfeld speziell auf die Bedürfnisse in M-V zugeschnitten wurden – so zum Beispiel die inhaltliche Anbindung an die Lehrpläne oder aber den zeitlichen Umfang der Fortbildungen.

Den etwa 80 Lehrkräften, die bis zum Beginn der Sommerferien geschult wurden, bietet das kommende Schuljahr noch genügend Zeit, den Minicomputer im Schulalltag auf Herz und Nieren zu testen, denn letztlich soll auch auf Basis ihrer Erfahrungen entschieden werden, ob und wie der Einsatz von Mikroprozessoren bereits ab der Grundschule erfolgen kann.

In einer nachfolgenden Phase des Projektes will das DVZ anschließend in Kooperation mit der IHK zu Schwerin Unterstützer aus der regionalen Wirtschaft ermutigen, Grundschulen, aber auch weiterführenden Schulen des Landes Klassensätze zu schenken. Diese werden dann online über eine interaktive Landkarte nach dem „ich suche / ich biete“-Prinzip in entsprechende Schulen gelangen.