15.04.2010

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Da staunt der Fachmann

Schüler stellten beim 20. Landeswettbewerb von Jugend forscht erneut ambitionierte Projekte vor
Die jungen Schwalbenforscher Henning, Jan-Lukas und Erik (v.l.) stellten ihre Beobachtungsprotokolle vor (Bild oben). Die Gymnasiasten Philipp, Marc-Maurice und Kirill (v.l.) wollen Rollstuhlfahrern helfen, barrierefreie Wege zu nutzen. Fotos: büro v.i.p.
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Marc-Maurice Kruse sitzt im Rollstuhl und versucht, über ein wenige Zentimeter hohes Kantholz zu rollen. Es ist keine leichte Aufgabe. Die Schwelle, die ein Mensch mit gesunden Beinen wahrscheinlich gar nicht beachten würde, ist für einen Rollstuhlfahrer ein ernstzunehmendes Hindernis. Zum Glück hat Marc-Maurice gesunde Beine. Er steht auf und lässt den nächsten Besucher für den Schwellentest im Rollstuhl Platz nehmen. „Versuchen Sie es! Sie werden sehen, dass es ein Problem sein kann!“, sagt der Gymnasiast. Genau dieses Problem wollen Marc-Maurice und einige Mitschüler lösen.

Ihre Idee: Eine Navigationshilfe, die Menschen im Rollstuhl auf barrierefreien Wegen zu Sehenswürdigkeiten Rostocks lotst. Mit dem Projekt nahmen die Schüler des Gymnasiums Reutershagen und des Erasmus-Gymnasiums Rostock am Landeswettbewerb von Jugend forscht teil.

Die Präsentation der Projekte auf dem Firmengelände der WEMAG wurde zu einer Ausstellung guter Einfälle: 53 Gruppen und einzelne Tüftler zeigten hier die Ergebnisse oft monatelanger Arbeit. „Es waren wieder außergewöhnliche Projekte dabei, die häufig auch erneuerbare Energien zum Thema hatten“, freut sich Heike Danker. Die WEMAG-Mitarbeiterin ist im Unternehmen Patenbeauftragte des Wettbewerbs Jugend forscht – Schüler experimentieren. Seit der Premiere des Entdeckerwettstreits in Mecklenburg-Vorpommern 1991 ist der Energieversorger an der Seite der jungen Wissenschaftler.

Auch viele Eltern und Lehrer halten der Veranstaltung seit Jahren die Treue. „Es gibt gestandene Jugend-forscht-Schulen“, sagt Wettbewerbsleiter Dr. Frank Mehlhaff und fügt hinzu: „Die Bedeutung der Lehrer ist immens. Sie geben Impulse, helfen über Probleme hinweg, motivieren zum Durchhalten.“ Von Haus aus selbst Bio-Chemie-Lehrer sieht der Wettbewerbsleiter in Jugend forscht nicht nur eine Ideenschmiede, sondern einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der jungen Leute. „Die Schüler stellen ihre Arbeiten vor und erfahren: Wir sind wer“, sagt Mehlhaff.

Eine originelle Idee, die Bearbeitung und Kreativität des Lösungsansatzes und die Berücksichtigung von Fachliteratur – das sind nur einige Kriterien, welche die Juroren bei der Bewertung anlegen. Die Cocktailmaschine von Tim Meinhardt und Axel Utech passte da genau hinein. Der von den beiden Schwerinern konstruierte Apparat mixt per Computersteuerung verschiedene Getränke, indem er die entsprechende Menge von Zutaten in einen Becher pumpt und diesen automatisch schüttelt – dafür gab es Platz eins im Gebiet Technik. „Wir haben bei dem Projekt eine Menge gelernt – zum Beispiel, wie man einen Prozess in einzelne Schritte zerlegen und technisch nachbilden kann“, erklärt Axel. Der 18-Jährige hat sein Abitur wie Mitstreiter Tim bereits seit 2009 in der Tasche. Nach Zivildienst und Bundeswehr wollen die beiden ehemaligen Schüler des Fridericianums Elektrotechnik studieren.

Genau das ist ein Wunsch der Macher und Unterstützer von Jugend forscht: Sie wollen Jugendliche für eine technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung begeistern. Bis zum Alter von 21 Jahren können sich junge Leute für den Schülerwettbewerb bewerben, Studenten dürfen zu diesem Zeitpunkt höchstens im zweiten Semester sein. Die Jüngeren können ab Klasse 4 in der Kategorie Schüler experimentieren in die Forscherwelt hineinschnuppern. Das taten in diesem Jahr Erik Niklas Müller, Henning Kutsche und Jan-Lukas Klatt.

Sie besuchen die sechste Klasse des Gymnasiums Reutershagen, haben das Verhalten von Schwalben beobachtet und herausgefunden, warum die Vögel immer seltener in Orten nisten. „98,5 Prozent der von uns gezählten Häuser haben nach der Sanierung einen glatten Putz bekommen, bei mehr als einem Drittel waren die Balkone verglast“, zählt der zwölfjährige Erik Gründe für das immer häufi gere Ausbleiben der Vögel auf.
Und bei dieser Erkenntnis wollen die Jungs nicht stehen bleiben: Sie sammeln jetzt Geld für ein „Schwalbenhotel“ auf ihrem Schulhof – ein weiteres bleibendes Ergebnis des Wettbewerbs.

 

WEMAG AG
Obotritenring 40
19053 Schwerin
Tel: 0385 - 755 2755
Fax: 0385 - 755 2222
info@wemag.com
www.wemag.com

Jugend forscht
Landeswettbewerbsleiter
Dr. Frank Mehlhaff
f.mehlhaff@web.de
www.jugend-forscht-mv.de

Patenbeauftragte:
Heike Danker
Tel: 0385 - 755 2328
h.danker@wemag.com
www.jugend-forscht-mv.de