14.11.2025

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„Trauen Sie sich zu helfen!“

Marienplatz-Galerie bekommt weiteren Defibrillator, der 24/7 zugänglich sein wird
Sylvia Grimm und Henner Schacht (l.) nehmen von Lucas Ehmke den neuen AED entgegen. „Trauen Sie sich zu helfen“, sagte Sylvia Grimm.
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„Was würden Sie tun, wenn ich plötzlich vor Ihren Augen zusammenbreche?“ Zugegeben, die Frage von Center-Manager Henner Schacht war schon provokant. Aber berechtigt: In Deutschland beträgt die Quote bei der Laienreanimation 50 Prozent – das heißt, dass sich nur bei jedem zweiten Herzstillstand ein Ersthelfer findet. Um das Helfen leichter zu machen, wird die Marienplatz-Galerie einen weiteren so genannten AED – einen automatisierten externen Defibrillator – vorhalten. Luca Ehmke vom Medizintechnikunternehmen Herzkönig übergab das Gerät in Anwesenheit von Staatssekretärin Sylvia Grimm aus dem Gesundheitsministerium an Center-Manager Henner Schacht. „Trauen Sie sich zu helfenund Sie können Leben retten“, sagte die Staatssekretärin.

Neben zwei Geräten, die sich im Innern des Gebäudes neben den Fahrstühlen im Erdgeschoss und in den Räumen der Haustechniker befinden, ist es der dritte AED – und der erste, der an der Außenfassade installiert wird. „Dann ist Hilfe auch verfügbar, wenn die Marienplatz-Galerie geschlossen hat“, sagt Henner Schacht. Damit spricht er Frederik Schlichting aus dem Herzen. Der Notarzt ist Ideengeber für „NOFiAS“ – Notfallversorgung im ambulanten Sektor. Ziel des von Schweriner Notfallmedizinern gegründeten Vereins ist, die Zeit bis zum Eintreffen des Blaulichts zu überbrücken und eine neue Wiederbelebungskultur zu schaffen. „Die Ersthelferquote in Skandinavien zum Beispiel liegt bei fast 100 Prozent“, sagt Schlichting. „Dort ist das Thema aber auch seit 2000 Teil des Schulunterrichts.“ 

Als Mediziner weiß er, wie wichtig es ist, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand schnell zu reagieren. Wird ein Patient innerhalb der ersten acht Minuten nicht wiederbelebt, geht seine Überlebenschance gegen Null. Bedenkt man die Zeit, die ein Rettungswagen zum Ort des Geschehens benötigt, wird klar, wie wichtig die Erste Hilfe ist. 

Der neue AED soll künftig in einem grünen Plastikkasten stecken, der auch beheizt werden kann, damit der Akku nicht einfriert. Angst, das Gerät zu benutzen, braucht niemand zu haben: Es führt den Helfer automatisch durch die notwendigen Handgriffe. Für das NOFiAS-Team ist die Zusammenarbeit mit der Marienplatz-Galerie ein weiterer Schritt zu mehr Sicherheit im öffentlichen Raum. Notarzt Schlichting: „Schön, dass es so die Möglichkeit gibt, den Marienplatz ,herzsicher‘ zu machen.“