15.04.2013

Wirtschaft PR-Anzeige

feiern und Fordern

Thomas Fröde, Foto: Hultzsch
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Liebe Schwerinerinnen, liebe Schweriner,

seit mehr als 100 Jahren begeht die Arbeiterbewegung den 1. Mai als „Tag der Arbeit“. Diejenigen, die den Wohlstand einer Gesellschaft durch ihre Arbeit schaffen, feiern, fordern und verteidigen ihre Würde. In diesem Jahr wird auch der 2. Mai eine große Rolle spielen: Der DGB erinnert dann an die Zerschlagung der freien Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten vor achtzig Jahren, am 2. Mai 1933.
Wo wären wir ohne die Gewerkschaften? Kündigungsschutz und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mitbestimmung und Betriebsräte, Fortbildung, Urlaubsansprüche und faire Tarifverträge, sogar das Verbot von Kinderarbeit gibt es nur, weil sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zusammengeschlossen und für ihre Forderungen notfalls auch gestreikt haben. Am 1. Mai
wird auch der soziale Fortschritt gefeiert.
Der ist heute in Gefahr.

M-V ist längst der Lohnkeller der Nation. Immer mehr Unternehmer suchen nur noch den schnellen Gewinn. Durch immer mehr Minijobs, befristete Arbeit und Werkverträge wird die Sozialversicherung geschwächt – nach 30 Versicherungsjahren erwartet einen Minijobber nur eine Rente von rund 100 Euro. Das dringende Fazit: 2013 muss die Arbeit neu geordnet werden! Die gute Nachricht: Jeden Tag kommen neue Gewerkschaftsmitglieder hinzu. Denn der Mitgliedsbeitrag zahlt sich aus, beim Lohn, in der Interessenvertretung, durch Rechtsschutz und Rückhalt. Man muss sich zusammentun, wenn man etwas erreichen will – am 1. Mai und an allen anderen Tagen.

Ihr
Thomas Fröde

DGB Regionsvorsitzender und Vorsitzender des DGB Stadtverbandes Schwerin