WALDGLAS - GLASKUNST PR-Anzeige

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Mecklenburg gehört zu den bedeutendsten deutschen Glashüttenzentren der Vergangenheit. Immerhin 275 unterschiedliche Standorte lassen sich über 300 Jahre auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern nachweisen. Unter der Regie des Mecklenburgischen Volkskundemuseums Schwerin und in Zusammenarbeit mit dem Mecklenburger Waldglasmuseum Langen Brütz e.V. ist eine Ausstellung gestaltet worden, die Einblicke in die Waldglassammlungen dieser beiden Häuser sowie des Natur- Museums Goldberg, des Museums für Alltagskultur der Griesen Gegend in Hagenow, des Museums der Stadt Parchim sowie zahlreicher Privatsammler gibt. Etwa hundert Jahre nach Ende der letzten Glashütte in Mecklenburg befassen sich vorrangig Künstler mit der Herstellung hochwertiger Glasobjekte, wie z.B. Regina und Norbert Kaufmann, die eine Glashütte in der Nähe von Bad Doberan betreiben. Anders entstehen die »Glaslinge« von Oliver Drobar aus Hamburg, der sich der Fließbewegung der Glasschmelze verschrieben hat. Moderne Glasgestaltung wird an funktionalen Objekten demonstriert, wie sie z. B. die Kaufmanns mit Schalen, Flaschen, Vasen und Trinkgläsern zeigen, die in ihrer Klarheit an skandinavische Traditionen erinnern. Thomas Kuzio und Andreas Wolff zeigen Entwürfe für Glas in der Architektur, für Fenster- und Wandgestaltungen. Kuzio bemalt Glas und brennt die Farbe anschließend ein und Wolff verändert die Oberfläche farbiger Gläser durch thermische Verformung oder bearbeitet sie mit einem Sandstrahl. Und Sabine und Ulrich Precht aus Lauscha bringen fast südliches, verspieltes Umgehen mit Glas ins Spiel.
So passt auch hier der Ausspruch: Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Pflegen des Feuers.
Schleswig-Holstein-Haus, noch bis 29. August 2010.