„KATZENBERGE” IM SHH PR-Anzeige
Dezember 1981: In Polen wird das Kriegsrecht verhängt, das Land schließt die Grenzen. Eine junge Polin, auf Stippvisite in Deutschland, kann nicht mehr zurück. Sie lernt einen Deutschen kennen und heiratet; dreieinhalb Jahre später bringt sie eine Tochter zur Welt.
Sabrina Janesch hat nach dem Abitur kreatives Schreiben in Hildesheim studiert und Polonistik in Krakau. 2005 gewann sie den 1. Platz im O-Ton Literaturwettbewerb des NDR. 2009 wird sie viel beachtete erste Stadtschreiberin in Danzig.
Herkunft, das ist ihr Thema. In ihrem ersten Roman, „Katzenberge“, macht sich eine junge Frau, halb Deutsche, halb Polin, - der Autorin also sehr ähnlich - auf zum Grab ihres Großvaters. Sie verlässt Berlin und fährt nach Schlesien und schließlich nach Galizien, wo alles begann. Dort, am Ende der Welt, will sie einen alten Fluch bannen.
Magisch, suggestiv und präzise erzählt die Autorin eine Geschichte von Hass, Angst und Liebe, von nicht vergehender Schuld, von unheimlicher Heimat und einer wagemutigen Reise.
„Wenn ich in Deutschland bin, umgeben nur von Deutschen, dann finde ich mich sehr polnisch. Wenn ich in Polen bin, dann glaube ich manchmal, dass ich die deutscheste Person auf diesem Planeten bin, wirklich.“
Sie ist viel unterwegs. Ein Stipendium reiht sich an das andere. Dann wieder lebt sie mal in Polen, mal bei den Eltern in Deutschland, zwischendurch immer wieder Auslandsaufenthalte. Zuletzt Südamerika. Eine eigene Wohnung hat sie deshalb nicht; braucht sie nicht.
Die Lesung ist als Kooperationsveranstaltung mit der Landeszentrale für politische Bildung MV Bestandteil des Rahmenprogramms zur Ausstellung „Erzwungene Wege“, die bis zum 24. 10. 2010 im Schleswig-Holstein-Haus zu sehen ist.
Sabrina Janesch, „Katzenberge“, 7. September 2010, 19.30 Uhr, Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstraße 12
Eintritt: 3 Euro (inklusive Ausstellungsbesuch)