Herzog und Präsidentin PR-Anzeige

Rund um das Schloss fühlt der Besucher sich während des Festes in einer anderen Zeit.
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Altertümliches Kunsthandwerk, opulente Hofgarderobe aus dem 19. Jahrhundert und ein Blick hinter die Kulissen der heutigen Landtagsarbeit: Das traditionelle Schweriner Schlossfest lädt vom 12. bis 14. Juni rund um das Wahrzeichen der Landeshauptstadt zu einer spannenden Zeitreise bis in die Gegenwart ein. Bereits am Freitag beginnt das bunte Treiben vor der Siegessäule.

Auf dem Kunst- und Handwerkermarkt bieten mehr als 30 Händler ihre Waren feil. Neben kulinarischen Köstlichkeiten, Holzkunst und Drechselarbeiten, handgefertigter Keramik oder Schmuck aus Naturmaterialien finden sich hier auch Produkte der Glasmalerei, Textiles und Münzen. Vor Ort lassen sich die Handwerker bei der Fertigung von Kaligraphien, Urkunden oder der Fossilpräparation über die Schulter schauen - und Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. Sonnabend wird am Rad der Zeit gedreht: Das historische Schlossfest entführt die Gäste in das 19. Jahrhundert, als Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin die Geschicke der Region lenkte.

Den Auftakt bildet der Festumzug, der ab 11 Uhr vom Schweriner Hauptbahnhof bis zum Schloss führt. Dann sind wie einst die Straßen gesäumt von Schaulustigen, die dem farbenfrohen Tross aus höfischen Bediensteten, Bürgern im Sonntagsstaat und allen voran, in einer prächtigen Kutsche sitzend, dem Großherzog und seiner Gattin Marie zujubeln. Unter dem diesjährigen Motto „Friedrich Franz II. trifft…“ empfängt der mecklenburgische Herrscher seinen Onkel, König Friedrich Wilhelm von Preußen, den Leibarzt Carl Mettenheimer, der ihn um Entlassung ersucht oder einen russischen Unterhändler, welcher einen Heiratsvertrag für seine Tochter Marie mit dem Großfürsten Wladimir aushandelt.

Auch den Alltagsproblemen muss sich der Großherzog stellen: Ein kostbares Tuch kam im großherzoglichen Theater abhanden, Krankenhausbetten und die Lockerung der Zunftbestimmungen werden gefordert, eine landwirtschaftliche Versuchsstation gilt es einzurichten, ein Garderobenmädchen kämpft um seine Ehre. Dazu wird in den Wohn- und Festräumen des Schlosses aus alten Zeitungen gelesen, über Hofinstruktionen berichtet, Schreittänze und die Fächersprache vorgeführt sowie die farbenprächtige und ausladende Mode der damaligen Zeit in einer Schau präsentiert.

Geschichte für die Jüngsten

Geschichte wird an dem Tag auch für die Jüngsten greifbar: Im Kinderzentrum dreht sich diesmal alles um die höfi sche Mode. Unter professioneller Anleitung können kleine Besucher Kostüme erfi nden, modische Accessoires basteln und sich selbst in Prinzessinnen und Prinzen verwandeln. Die Einnahmen des Tages - Gäste zahlen trotz der zahlreichen Veranstaltungen nur den regulären Eintrittspreis für das Schlossmuseum, kommen dem Schlossverein zugute, der mit dem Erlös weitere Ausstattungsstücke für die Museumsräume erwirbt.

Am Sonntag beginnt die Reise in die Gegenwart. Der „Tag des offenen Schlosses“ steht ganz im Zeichen der heutigen Nutzung als Sitz des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. Von 10 bis 17 Uhr können Gäste sonst nicht öffentlich zugängliche Bereiche des Schlosses wie den Plenarsaal, das Ältestenratszimmer oder das NDR-Landtagsstudio besichtigen.

Gestatten: Bretschneider

Auch die Türen zum Büro von Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider stehen offen. In den ehemals „Hessischen Kammern“ - damals eine Gästewohnung - empfängt die Präsidentin heute Minister, Botschafter und andere Protokollgäste. In den Konferenzräumen berichten Parlamentarier über ihre Arbeit in den Fachausschüssen des Landtages. Fragen zu Wirtschaft oder Bildung, zur Sozial- oder Europapolitik werden individuell beantwortet. Zu Gesprächen stehen darüber hinaus der Bürgerbeauftragte des Landes und der Landesbeauftragte für den Datenschutz zur Verfügung. In öffentlichen Diskussionen erörtern Gesprächspartner aus Politik und Gesellschaft die Themen „20 Jahre Mauerfall“, „60 Jahre Grundgesetz - 15 Jahre Landesverfassung Mecklenburg-Vorpommern“ und „Sieben Gärten mittendrin - Bundesgartenschau 2009 in Schwerin“.

Über die Arbeit ihrer Abgeordneten können sich die Besucher auch im Innenhof des Schlosses informieren. Hier präsentieren sich alle Fraktionen des Landtags. Das landesweite Bündnis „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ ist ebenfalls vor Ort. Vor den Toren des Schlosses sind indes das ganze Wochenende viele weitere Attraktionen erlebbar.