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Zuerst Rundgang von Büro zu Büro
Wie lange haben Sie gebraucht zu realisieren, dass Sie tatsächlich Schwerins nächster Oberbürgermeister sind?
Die Tatsache hatte ich recht schnell realisiert. Ich habe auf dieses Ziel ein Jahr lang hingearbeitet und mich auch mit der hohen Verantwortung, die dieses Amt bedeutet, auseinandergesetzt.
Haben Ihre Mitarbeiter in den Kliniken Ihnen eher verhalten gratuliert, weil sie nun einen Kollegen verlieren?
Die Kollegen bedauern zum großen Teil meinen Wechsel, freuen sich aber andererseits, dass ich den von mir gewünschten Weg gehen kann.
Wie bereiten Sie sich seit der Wahl auf Ihre neue Aufgabe im Stadthaus vor?
Ich konnte meine Arbeitszeit im Klinikum kurzfristig reduzieren, so dass ich jetzt an den Nachmittagen Zeit für vorbereitende Gespräche und Planungen habe. Ich nutze diese Zeit zum Kennenlernen von Menschen und Institutionen, aber auch um mich in wichtige Themen einzuarbeiten. So muss ich mich zum Beispiel intensiv mit dem Haushaltsentwurf und dem Schulneubau beschäftigen.
Am 1. November treten Sie Ihren Posten an, was wird Ihre erste Amtshandlung sein?
Als neuer Chef der Stadtverwaltung werde ich mich zuerst den Beschäftigten im Stadthaus vorstellen. So wie ich vor meiner Wahl von Tür zu Tür gegangen bin, unternehme ich einen Rundgang von Büro zu Büro. Ich möchte meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen lernen und Vertrauen aufbauen. Damit werde ich den Grundstein dafür legen, dass wir gemeinsam zum Besten für die Stadt arbeiten können.
Traditionell wird nach 100 Tagen erste Bilanz gezogen. Was wollen Sie bis dahin erreicht haben?
In die ersten 100 Tage meiner Amtszeit fallen die Beratungen zum Doppelhaushalt 2017/18. Eine ausgeglichene Stadtkasse ist der Schlüssel, um Schwerins Zukunft zu gestalten. Ich möchte nach 100 Tage diesem Ziel aus eigener Anstrengung und mit Hilfe des Landes ein Stück näher gekommen sein. Der Bau der neuen Grundschule muss erkennbar auf einem guten Weg sein.
Sie sind erst seit acht Jahren Schweriner. Wie gut kennen Sie unsere Stadt überhaupt?
Ich habe in den letzten Jahren und insbesondere als Stadtvertreter viel von der Stadt kennen gelernt. Natürlich gibt es für mich noch einige Wissenslücken, die ich aber schnell füllen will. Schwerin ist in den letzten acht Jahren meine Heimatstadt geworden – hier ist mein Sohn geboren, hier gehen meine Töchter zur Schule. Ich finde es im Übrigen durchaus als Vorteil und als Erweiterung des eigenen Horizontes, in mehr als einer Stadt gelebt zu haben.
Ihre knappe Freizeit werden Sie als dreifacher Vater sicher hauptsächlich Ihrer Familie widmen. Nehmen Sie sich darüber hinaus noch Zeit für Hobbys?
Für Hobbys ist die Zeit tatsächlich knapp, so dass ich zum Rennradfahren und Schachspielen seltener komme, als mir lieb ist. Interview: Stefan Krieg