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Vom Schreibtisch bis zum Sanitätszug
Sehr geehrter Herr Leupold, gerade fand der 17. Schulsanitätsdienst-Wettbewerb statt. Ist das Projekt Schulsanitätsdienst eine ihrer Herzensangelegenheiten?
Der Schulsanitätsdienst ist das Baby unserer Ehrenamtskoordinatorin Karin Hoffmann. Sie ist die Urheberin der Idee dazu und hat diese dann auch umgesetzt. Getragen wird das Projekt von der jeweiligen Schule, die Schüler sind meist nicht mal Mitglied des DRK. Aber wir als DRK unterstützen und begleiten die Schulen dabei.
Junge Leute für das DRK zu gewinnen, ist doch trotzdem eine wichtige Aufgabe für Sie, oder?
Ist die Frage, wierum man das betrachtet. Längst nicht alle Schweriner Schulsanitäter, derzeit rund 250, landen auch bei uns. Aber alle jungen Leute, die bei uns in der Bereitschaft arbeiten, kommen aus dem Schulsanitätsdienst. Für sie ist es auf jeden Fall eine tolle Sache, wenn sie auch von den Lehrern Anerkennung erfahren, weil sie bewiesen haben, dass sie noch mehr drauf haben als nur Mathematik.
Wie lange sind Sie selbst schon beim DRK aktiv?
Ich bin seit 1985 Mitglied beim DRK in Schwerin. Damals hat das Rote Kreuz in der Schule einen Erste-Hilfe-Kurs angeboten, und ich bin zusammen mit einem Freund dabeigeblieben. In der Wendezeit haben sich viele von der ehrenamtlichen Arbeit beim DRK verabschiedet, wir haben aber weitergemacht und vor allem die Jugendarbeit des Roten Kreuzes mit aufgebaut. Wir haben Ferienlager organisiert und zählten zu den ersten Jugendrotkreuzlern des Landes; das Jugendrotkreuz der Stadt habe ich mitgegründet.
Inzwischen habe ich beim DRK überall mit reingeschnuppert, meinen Erste-Hilfe-Schein gemacht, war unter anderem als Erste-Hilfe-Ausbilder und bei der Wasserrettung tätig.
Beruflich kommen Sie ursprünglich aus einer ganz anderen Branche. Wann und warum haben Sie die Geschäftsführung beim DRK-Kreisverband Schwerin übernommen?
Im Vorstand bin ich bereits seit 1992 gewesen. Als sich 2009 abzeichnete, dass der damalige Geschäftsführer in den Ruhestand geht, hat man mir diese Position angeboten. Eine Weile habe ich schon überlegt. Ich bin gelernter Bankkaufmann und habe bis dahin meine berufliche Laufbahn bei der VR-Bank Schwerin verbracht und dort auch sehr gern gearbeitet. Die Bank war sehr kulant, sie hat mich unterstützt, was meine ehrenamtliche Arbeit beim DRK betraf. Aber der Wechsel war schon ein ziemlicher Einschnitt; der Mecklenburger macht es sich vielleicht gern ein bisschen schwerer (lacht). Das DRK Schwerin ist ja mit seinen 140 Mitarbeitern kein kleiner Verein.
Sie sind zwar Geschäftsführer, aber sitzen fürs DRK nicht nur am Schreibtisch.
Genau. Fünfzig Prozent meiner Rot-Kreuz-Arbeit ist ehrenamtlich, erledige ich also in meiner Freizeit. Dazu zählt die Leitung eines Sanitätszuges im Rahmen des Katastrophenschutzes der Stadt Schwerin. Wir haben uns zum Beispiel beim Elbehochwasser vor fünf Jahren um die Leute gekümmert, die dort Sandsäcke gestapelt haben. Ich übernehme oft auch den Sanitätsdienst bei Veranstaltungen, unter anderem bei Konzerten in der Kongresshalle und auf der Freilichtbühne und bei Sport-Events. Interview: S. Krieg