18.03.2022

Stadt

Rathausuhr wieder im Takt

Zeiger an prominenter Stelle standen still – „Klockenschauster“ holte Hilfe
Auf Augenhöhe mit den Zeigern der Rathausuhr: Hans-Joachim Dikow freut sich, dass es dank seiner Vermittlung am Rathaus wieder richtig tickt. Foto: Schwerin live
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Beim Blick aufs Ziffernblatt der Rathausuhr ist die Freude bei Hans- Joachim Dikow groß. Nachdem die Uhr seit November des vergangenen Jahres stillstand, bewegen sich die Zeiger jetzt wieder – gut fürs Zeitgefühl der Vorübereilenden und Flanierenden.
Selbst repariert hat der „Klockenschauster“ das gute Stück allerdings nicht: „Das ist eine elektronische Uhr, mein Fachgebiet sind die mechanischen“, sagt der Schweriner. Dennoch wusste er Rat – und vermittelte den Kontakt zur Firma Bernhard Zachariä aus Leipzig, der ältesten noch bestehenden Turmuhrenfabrik Deutschlands. „Die Leipziger waren mir aus unserem Projekt ,Kirchturmuhren in Not‘ gut bekannt“, sagt Dikow. Denn Uhr ist nicht gleich Uhr: Großuhren erfordern oft ein anderes Know-how, so dass darauf spezialisierte Handwerker ans Werk müssen.
Die Fachleute von Zachariä warten beispielsweise auch die historische Uhr in der Schelfkirche. Was die Reparatur des seit den 1980er-Jahren im Rathaus tickenden Zeitmessers schwierig machte: Die Anlage hängt an einer so genannten Mutteruhr, die neben der Außenuhr auch die Uhr im Demmlersaal steuert. Die Spezialisten aus Leipzig konnten helfen und mit der Reparatur eines Bauteils die Zeitmesser des Rathause wieder in Takt bringen. Und so ist es auf dem Markt jetzt nicht mehr dauerhaft zehn vor fünf: „Das ist gut, denn ich weiß, dass sich viele an der Rathausuhr orientieren“, sagt der Klockenschauster.