15.03.2019

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Mehr Leben in die Stadt bringen

Interview mit Thomas Deiters in der Reihe "Köpfe aus Schwerin"
Thomas Deiters, 54 Jahre, Stellvertretender Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages MV
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Wie sind Sie stellvertretender Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages Mecklenburg-Vorpommerns geworden?
Seit 1992 bin ich Referent beim Städte- und Gemeindetag für Finanzen und Soziales, damals auch noch für Ordnungswesen und die Feuerwehren. Als der ehemalige stellvertretende Geschäftsführer ausschied, hat man mich gefragt, ob ich diese Position übernehme.

Was war Ihr Traumberuf als Kind?
Kapitän eines Raumschiffes. Ich war begeistert von Raumschiff Enterprise. Alle wollten nur das Gute. Alle arbeiteten gut zusammen. Jeder brachte sich nach seinen eigenen Fähigkeiten ein. Und es gab keinen Streit um Geld.

Träumen Sie manchmal davon, wieder Kind zu sein?
Da gab es unterschiedliche Erfahrungen. Zuhause mussten wir uns schon einschränken. Mein Vater war als Krankenpfleger Alleinverdiener, und wir waren drei Kinder. Aber die Familie mit den Großeltern hielt zusammen. Ich bin gerne zur Schule gegangen und weiß, dass ich viel meinen Lehrerinnen und Lehrern zu verdanken habe. Die meine Eltern überzeugt haben, dass ich aufs Gymnasium gehen soll. Ohne die gerade eingeführte Lernmittelfreiheit hätten sich meine Eltern das damals nicht leisten können. Ich habe erfahren, wie wichtig Chancengleichheit ist. Auf der Schule habe ich Freundschaften geschlossen, die bis heute erhalten geblieben sind, obwohl wir über das ganze Bundesgebiet verstreut leben.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Heimatstadt Schwerin besonders, und was müsste aus Ihrer Sicht hier noch verbessert werden?
Unsere Landeshauptstadt mitten im Grünen ist ein toller Ort für Familien. Gute Kitas, Schulen, Sportvereine gibt es in großer Auswahl, und sie sind schnell erreichbar. Man ist schnell im Grünen und im Sommer an der Ostsee oder an einem klaren See. Wir genießen die Überschaubarkeit und Vertrautheit, weil viele sich in der Stadt gut kennen. Mit einer besseren Verkehrsanbindung vor allem nach Hamburg oder sogar nach Berlin könnte Schwerin als Wohnstandort noch interessanter werden. Auch für viele, die wegen der dort noch besseren Bezahlung täglich pendeln müssen. Eine Hochschule in der Stadt, die mehr jungen Menschen in die Stadt lockt, und weitere Firmenansiedlungen mit gut bezahlten Jobs könnten noch mehr Leben in die Stadt bringen. Schwerin muss dabei Acht geben, dass die einzelnen Stadtteile sich nicht weiter auseinanderentwickeln. Wegen der großen Entfernungen der Wohnsiedlungen zum Zentrum wünsche ich mir günstigere oder sogar kostenlose Nahverkehrsangebote für Kinder und Jugendliche.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit? Welche Hobbys haben Sie?
Wenn ich in meiner Freizeit nicht bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwerin-Schlossgarten auf dem Dreesch oder für den Verein der Freunde und Ehemaligen an unserem altehrwürdigen und ausgezeichnetem Gymnasium Fridericianum als Vorsitzender unterwegs bin, trifft man mich beim Sport in der Schwimmhalle oder beim Radfahren. Ab und an ruft auch die Gartenarbeit.Interview: S. Krieg