15.05.2009

Stadt PR-Anzeige

Leider noch nie im Lotto gewonnen

Köpfe aus Schwerin
Dr. Dirk Blübaum, 48 Jahre, verheiratet, Kunsthistoriker, Direktor Kunstsammlungen Schlösser und Gärten - Staatliches Museum Schwerin
like-imagelike-image
share email
dislike-imagedislike-image

Herr Blübaum, wie kommt ein Mann aus dem Süden in den hohen Norden?

Mit der Bahn, dem Flugzeug oder auch dem Auto ... Aber ich denke, dass meinen Sie nicht. Es war das Interesse an dem Museum und der Sammlung. Beides Schätze, die zuwenig Beachtung finden.

Wie kommen Sie mit der Mentalität der Menschen in Schwerin zurecht?

Als gebürtiger Westfale, der in Niedersachsen aufgewachsen ist, in Hessen und den Niederlanden studierte und danach 15 Jahre am Bodensee lebte, hoffe ich, auch mit der hiesigen Mentalität zurechtzukommen. Aber einleben, mit dem Umfeld bekanntmachen muss man sich auf jeden Fall immer wieder auf‘s Neue.

Welche Prioritäten wollen Sie in Ihrer Museumsarbeit setzen?

Wir wollen spannende Ausstellungen zeigen, die die Besucher dazu anregen, sich weiter mit dem Thema oder überhaupt mit der Kunst zu beschäftigen - wir wollen Wiederholungstäter in Sachen Kunst und Museumsbesuch schaffen.

Wo sehen Sie die größte Herausforderung in den kommenden Jahren?

Die größten Herausforderungen liegen sicherlich auf dem Baubereich. Schloss Ludwigslust ist in der Sanierung und da laufen derzeit die ersten Arbeiten für die Neugestaltung der gesamten Ausstellung. Im Schloss Güstrow wird nächstes Jahr mit der Sanierung begonnen werden und für das Galeriegebäude stehen mit Blick auf den derzeit diskutierten Depotbau auch bauliche Veränderungen an.

Wie finden Sie Ausgleich und Entspannung?

Einen Eindruck ausgleichen kann man am besten mit anderen, neuen Eindrücken, weshalb gemeinsame Reisen mit meiner Frau für mich wichtig sind. Dann Lesen und daneben ist, gerade für den körperlichen Ausgleich, das von mir schon öfter erwähnte Rad von Bedeutung, auch wenn die Zeit für Touren sehr knapp ist.

Welcher Künstler steht Ihnen am nähsten - und warum?

Mit DEM Lieblingskünstler oder DER Lieblingskünstlerin kann ich nicht dienen. Ganz im Gegenteil mag ich es, mich immer wieder auf neue künstlerische Aussagen einzulassen, wobei weder der Name noch die Epoche eine Rolle spielt. Kunst, gleich ob alte, moderne oder zeitgenössische Kunst, kann eine Art Brennglas sein, unter dem sich Bekanntes ganz neu darstellen oder unter dem man Neues entdecken kann. Ein Kunstwerk ist ein komplexes ästhetisches System, in dessen Betrachtung sich weit mehr erschließen kann, als auf den ersten Blick auf der künstlerisch gestalteten Oberfläche zu sehen ist. Haben Sie zu Hause selbst ein wertvolles

Gemälde an der Wand hängen?

Leider hatte ich noch kein Glück im Lotto.