17.10.2014

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Künstler kommen gern immer wieder

Interview in der Reihe "Köpfe aus Schwerin"
Dirk Mattenklott, Theaterleiter des Capitols Schwerin, 44 Jahre alt, lebt in Schwerin Foto: SN live
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Sehr geehrter Herr Mattenklott, Sie haben als Leiter des Öffnet externen Link in neuem FensterCapitols Schwerin schon seit fast zehn Jahren beruflich mit dem Kino zu tun. Können Sie Filme überhaupt noch einfach mal so wie jeder normale Besucher genießen?
Die meisten Filme schaue ich auf den großen Branchenmessen, wo die Verleiher ihre neuen Streifen vorstellen. Im Capitol gucke ich mir in aller Regel keine Filme an. Das Problem ist ja, dass ich hier, an meiner Arbeitsstelle, nicht die nötige Ruhe finde. Aber hin und wieder besuche ich Kinos in der Region – auch um mir die Häuser mal zu betrachten.

Haben Sie Lieblingsfilme oder ein Lieblingsgenre?

Ich bin ein Fan guter deutscher Produktionen. Und in letzter Zeit gab es auch viele gute französische Filme, die mir gefallen haben, wie vor zwei Jahren „Ziemlich beste Freunde“ und jetzt „Monsieur Claude und seine Töchter.“

Der Anteil an Live-Veranstaltungen im Capitol hat über die Jahre immer mehr zugenommen. Wie kam es dazu?
Ich mag diese Mischung. In den ersten Jahren lief es schleppend an, aber seit etwa 2009 ist das Ganze förmlich explodiert. Jährlich haben wir hier im Capitol etwa 80 bis 100 Veranstaltungen, inzwischen komme ich fast schon in Terminprobleme. Ich plane bereits bis ins Jahr 2016.

Was war denn 2009 los, dass es da auf einmal so richtig losging?
Es hatte sich bis dahin so langsam hochgeschaukelt, und dann passte schließlich alles zusammen. Die Künstler kennen sich untereinander, die Veranstalter kennen sich untereinander. Viele der Künstler kommen gern wieder, weil sie das Ambiente und den direkten Zuschauerkontakt mögen. Und so integrierten sie das Capitol fest in ihren Tourplan.

Zu der Mischung im Capitol gehört aber auch ein zunehmend gemixtes Programm auf der Leinwand, oder?
Ja, richtig. Da sind vor allem die wiederkehrenden drei großen Übertragungen: Konzerte der Berliner Philharmoniker, Opern aus der New Yorker Met und Ballett aus Moskau. Wir haben aber auch schon drei Folgen der Serie „Tatortreiniger“ hintereinander und einen Til-Schweiger-„Tatort“ parallel zu dessen Fernseh-Ausstrahlung gezeigt. Und wir wollen jetzt in der Reihe „Filmkunstfest im Capitol“ das Filmkunstfest Schwerin über das ganze Jahr ziehen.

Außerdem bauen Sie das Kino demnächst um. Was ist da genau geplant?

Vor allem bauen wir an. Wir hoffen, dass wir in diesem Winter damit beginnen können, den sechsten Kinosaal zu bauen. Dann möchten wir dem Kinopublikum eine noch breitere Palette bieten, das heißt vor allem, mehr die Filmkunstschiene zu bedienen. Dabei wird dann, wie übrigens auch bei „Filmkunst im Capitol“, der künstlerische Leiter des Filmkunstfests Schwerin, Volker Kufahl, unser Partner sein.

Interview: Stefan Krieg