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In erster Linie ein Ort zum Leben
Sehr geehrter Herr Kastell, was macht ein gutes Pflegeheim aus?
Schauen Sie sich bei uns im Wohnpark Zippendorf um – das macht ein gutes Pflegeheim aus. Diese Frage ist natürlich nicht so leicht zu beantworten, da Senioren und ihre Angehörigen oft verschiedene Ansprüche haben. Der eine lebt lieber in ländlicher Umgebung und braucht die Ruhe, andere möchten in der Stadt leben und schätzen die kurzen Wege. Einige Aspekte gelten aber für alle Pflegeheime. So sollte meiner Meinung nach ein gutes Pflegeheim in erster Linie ein Ort zum Leben sein und individuelle Wünsche und Bedürfnisse der Kunden berücksichtigen. Es sollte an keiner pflegerischen Leistung fehlen. Genauso wichtig ist die soziale Betreuung mit vielen verschiedenen Angeboten an sieben Tagen in der Woche.
Für wie seniorenfreundlich halten Sie eigentlich unsere Stadt?
Jeder dritte Einwohner in Schwerin ist über 60 Jahre alt. Dafür gibt es viel zu wenig öffentliche Toiletten, viele Gehwege sind in einem schlechten Zustand, und immer noch müssen Senioren in Pflegeeinrichtungen umziehen, weil barrierearmer, seniorenfreundlicher und bezahlbarer Wohnraum in Schwerin fehlt. Regelmäßig besuchen wir mit unseren Bewohnern den Schweriner Zoo. Warum gibt es für die Tageskarten keine Ermäßigungen für Rentner? Um Schwerin als seniorenfreundlich zu bezeichnen, bleibt noch eine Menge zu tun.
Was mögen Sie generell an Schwerin, und was gefällt Ihnen weniger?
Als gebürtiger Insulaner schätze ich das viele Wasser und die tolle Luft in und um Schwerin. Schade finde ich, dass unser Stadtbild zunehmend vergreist. Im Gegensatz zu Wismar und Rostock fehlt einfach die jugendliche Szene, was sicherlich dem Umstand geschuldet ist, dass Schwerin leider keine Universität hat und damit für junge Menschen wenig attraktiv ist.
Sie sind Einrichtungsleiter des Wohnparks Zippendorf, welcher berufliche Weg führte Sie dorthin?
Nachdem ich in der Wendezeit einen ganz anderen Beruf erlernt habe, absolvierte ich bis 1993 meinen Zivildienst, der damals noch 18 Monate dauerte, im Alten- und Pflegeheim des Rehazentrum für Blinde in Neukloster. Schnell habe ich gemerkt, dass die Arbeit mit Senioren mich ausfüllt und mir sehr viel Spaß macht. 1995 machte ich dann in Niedersachsen mein Examen zum Altenpfleger. Über den Wohnbereichsleiter, Pflegedienstleiter und jede Menge Schulbank drücken, kam ich in den betriebswirtschaftlichen Bereich und war bereits in Niedersachsen als Einrichtungsleiter einer Pflegeeinrichtung tätig. Unseren Wunsch, als Familie in die Heimat, nach Mecklenburg, zurückzukehren, setzten wir 2012 um und haben es bisher nicht bereut.
Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?
Meine freie Zeit verbringe ich mit meiner Familie und meiner Hündin Emma, vier Monate alt. Ich spiele im VfL Schwerin Tischtennis und bin nebenberuflich als Mediator in der Beratung tätig. Haus und Garten fordern ihr Übriges. Interview: S. Krieg