19.05.2017

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Ganz entschieden fürs Weltkulturerbe

Interview mit Dr. Bernd Kasten in der Reihe "Köpfe aus Schwerin"
Foto: privat
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Sehr geehrter Herr Dr. Kasten, seit 1993 leiten Sie schon das Schweriner Stadtarchiv. Was machen Sie als Direktor da überhaupt?

Zunächst einmal bin ich verantwortlich dafür, dass die vielen tausend Akten, Pläne und Fotos des Archivs erhalten, erschlossen und benutzt werden können. Außerdem betreibe ich als Historiker Forschungen zur Stadt- und Landesgeschichte und verbreite die Ergebnisse dann in Form von Vorträgen und Publikationen. Im Moment stehen hier die jetzt und im nächsten Jahr anstehenden Jubiläen (500 Jahre Reformation, 1000 Jahre Ersterwähnung Schwerins, 100 Jahre Novemberrevolution) im Mittelpunkt meiner Arbeit.

Die Geschichte Schwerins kennen Sie sehr gut, haben ja auch schon Bücher darüber geschrieben, unter anderem zusammen mit Ihrem Kollegen Jens-Uwe Rost einen dicken 400-Seiten-Band. Gibt es immer noch etwas, was Sie unbedingt rauskriegen wollen über unsere Stadt?

Den genauen Zeitpunkt der Stadtgründung durch Heinrich den Löwen würde ich schon gerne kennen. Aber ich muss hier schlicht damit leben, dass diese Frage wegen der schlechten Quellenlage nicht zu klären ist.

Wie stehen Sie dazu, dass das Schloss-Ensemble Weltkulturerbe werden soll?

Ich bin ganz entschieden dafür. Es erfüllt alle Anforderungen der UNESCO mit Leichtigkeit, und ich habe noch keinen Besucher getroffen, den das Residenz-Ensemble mit dem Schloss in der Mitte beim ersten Anblick nicht sehr beeindruckt hätte.

Beschäftigen Sie sich auch in Ihrer Freizeit mit Geschichte, oder haben Sie ganz andere Hobbys?

Da ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze, genieße ich es, wenn ich in meiner Freizeit draußen sein kann. Ich liebe es, im Sommer hier in den Seen zu schwimmen, fahre gerne Fahrrad oder verbringe Zeit in meinem Garten. Im Winter und bei schlechtem Wetter lese ich auch gerne (allerdings selten Geschichtsbücher) oder höre Musik.

Was gefällt Ihnen an Schwerin, und was fanden Sie in Ihrer alten Heimat besser? Apropos: Wo ist eigentlich Ihre alte Heimat?

Die Landschaft und vor allem die Seen mitten in der Stadt sind einfach großartig. Ich komme aus Dithmarschen, das in dieser Beziehung schon einen etwas rauen Charme hat.

Interview: S. Krieg