16.09.2022

Stadt

Für Zusammenhalt in der ganzen Stadt

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Was gehört zu Ihren Aufgaben als Quartiersmanagerinnen?
Unser Ziel ist, den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Dabei arbeiten verschiedene Partner zusammen: Nachbarschaftstreffs, Träger von Jugendclubs, Vereine, Ortsbeiräte
... Natürlich wollen wir auch die Einwohner aus Neu-Zippendorf und dem Mueßer Holz einbeziehen. Ein Beispiel dafür ist die „Aktion Keplerplatz“: Hier treffen täglich verschiedene Gruppen, Nationalitäten, Mentalitäten aufeinander. Jetzt wurde eine Bude mit Tischen und Stühlen gebaut und die Leute, die den Platz nutzen, übernehmen Verantwortung für die Sauberkeit.

Mit welchen Wünschen und Anliegen treten Menschen an Sie heran?
Das ist ganz unterschiedlich: Von Konflikten mit den Nachbarn, Unzufriedenheit mit falscher Müllentsorgung bis hin zu defekten Fahrstühlen und unbefestigten Wegeführungen. Auch Spielplatzkonzepte werden hinterfragt oder Probleme mit Hausverwaltungen an uns herangetragen. Wir haben auch viele Menschen, die einfach nur mal ein offenes Ohr brauchen, Small Talk und Hilfe bei Behördenangelegenheiten. Wir vernetzen dann Angebote und geben Hilfe zur Selbsthilfe.

Welche Ziele bringen Sie persönlich in die Arbeit ein? Welche Projekte liegen/lagen Ihnen besonders am Herzen?
Unser persönliches Ziel ist, möglichst viele Menschen aus der Resignation zu bekommen. Wer die Möglichkeit hat, selbst im Wohnumfeld tätig zu sein, der merkt, dass sich etwas bewirken lässt, erlebt Wertschätzung. Wir möchten emotionale Barrieren abbauen und die Stadtteilgrenzen durch verschiedene Veranstaltungen öffnen und mit der Reststadt verbinden. Bedeutet, dass wir in unserem Betätigungsfeld immer auch mit am Image der Stadtteile arbeiten und das gelingt uns bisher ganz gut.

Wenn Sie drei Dinge nennen, durch die sich der Dreesch auszeichnet – welche wären das?
Gelebte Vielfalt, Authentizität und Zusammenhalt. Ob Ausflugsziel oder Veranstaltung – was sollte man auf dem Dreesch keinesfalls verpassen?
Den Freizeitpark Neu Zippendorf an den ersten warmen Tagen im Jahr: Hier treffen sich viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen, grillen gemeinsam, spielen Ball, Badminton oder Disc-Golf auf dem neuen Disc-Golf-Parcours. Der Park verwandelt sich im Sommer zu einem sehr lebendigen Ort und man trifft sehr kommunikative, offene und neugierige Menschen. Ein Besuch zum jährlichen Stadtteilfest, zu ehrenamtlich organisierten Flohmärkten oder eben auch einem Stadtteil-Konzert am Fernsehturm lohnt sich immer. Infos dazu teilen wir regelmäßig auf Social Media und über unser Netzwerk.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft „Ihrer“ Stadtteile?
Dass die Gesamtstadt auch mal genauer hinguckt und Vorurteile abbaut. Wir sollten jedem die Chance geben, akzeptiert zu werden. Besonders wünschen wir uns für unsere Stadtteile, das die Bildungseinrichtungen und soziale Arbeit weiterhin unterstützt werden und die Bedingungen für alle Schüler optimal sind. Außerdem muss sich die Aufenthaltsqualität besonders im öffentlichen Raum verbessern – so dass sich Menschen mit einem guten Gefühl und gern draußen aufhalten.

Interview: Katja Haescher