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Engagiert für Frauen in Tansania
Sehr geehrte Frau Haker, Sie sind zweite Stellvertreterin des Stadtpräsidenten, engagieren sich in der Domgemeinde und in der Landeskirche und betreuen auch die Dom-Tansania-Initiative. Rentner haben niemals Zeit, heißt es im Volksmund. Der Spruch trifft voll auf Sie zu, oder?
Kann man fast sagen. Aber bereits die letzten 20 Jahre meines Arbeitslebens war ich für die Öffentlichkeitsarbeit am Schweriner Dom und der Stadt zuständig und bin immer schon aktiv in der Ökumene gewesen, auch schon zu DDR-Zeiten. Ab 1990 konnte ich dann auch nach Ostafrika und anderswo hin. Außer meiner Kinder-, Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit am Schweriner Dom und in der Landeskirche Mecklenburg habe ich den Förderkreis Schweriner Dom mitgegründet und 1993 die Dom-Tansania-Initiative. Seit meinem „Ruhestand“ widme ich mich weiter der Arbeit mit dem Förderkreis und den Aktivitäten in Richtung Tansania. Auch bin ich seit 2012 Mitglied der Synode des Kirchenkreises Mecklenburg, in verschiedenen Gremien, auch im Ökumene-Ausschuss.
Apropos Tansania-Initiative: Sagen Sie uns bitte in ein paar Sätzen, worum es dabei geht und wie Sie dazu kamen?
Schon zu DDR-Zeiten konnten wir eine Partnerschaft pflegen mit der Pare-Diocese im Norden Tansanias. 1993 flog ich das erste Mal mit einer Kirchendelegation nach Ostafrika, danach gründete ich die Dom-Tansania-Initiative. Im Moment finanzieren wir das Schulgeld / die Studiengebühren für sechs Mädchen und eine junge Ärztin. Jedes zweite Jahr, manchmal auch jedes Jahr fliege ich mit einer oder zwei Frauen nach Afrika. Wir besuchen in der Pare-Diocese, die so groß ist wie Mecklenburg, die Frauengruppen der Gemeinden in den Pare-Bergen, den grünen Hügeln Afrikas, und in der Massai-Steppe. Die Frauen haben gute Ideen, ihr Leben zu verbessern. Wir helfen ihnen dabei mit Rat und Tat.
Was ist im Rahmen der Initiative als nächstes geplant?
Im Februar 2019 ist die nächste Reise geplant – ich werde mit zwei Frauen aus Schwerin nach Afrika fliegen. Im September kommt Jubilate Msangi nach Schwerin. Am KCMC, dem Krankenhaus im Norden Tansanias, macht sie ihre Facharztausbildung; sie wird Kinderärztin. Die Helios Kliniken Schwerin werden ihr ein sechswöchiges Praktikum ermöglichen. Die Dom-Tansania-Initiative finanziert ihre Reise und den Aufenthalt hier. Jubilate helfen wir schon seit ihrem Medizinstudium mit dem Schulgeld / den Studiengebühren.
Sind Sie darüber hinaus auch an Afrika interessiert, unterstützen auch andere Projekte auf dem Kontinent?
In Schwerin kenne ich einige Menschen, die aus Togo kamen. Ich helfe ihnen; wir haben guten Kontakt.
Wie lange leben Sie schon in Schwerin, und was macht unsere Stadt so lebenswert?
Ich als gebürtige Dresdnerin lebe gern in Schwerin, dieser schönen Stadt – und das seit 1966. Von hier aus reise ich in die Welt, zu Freunden, die uns zum Teil bereits zu DDR-Zeiten besuchten und beistanden. Ich arbeite gern als Stadtvertreterin und versuche, positive Dinge voranzubringen unter der Devise „Tut der Stadt Bestes“. Mir ist klar, dass auch hier vieles zu unterstützen ist. Daran arbeite ich. Interview: S. Krieg