15.04.2010

Stadt PR-Anzeige

Blumen und Steine

Köpfe aus Schwerin
Steffen Behrendt, 31, Gärtnermeister, ledig, jedoch in festen Händen, 1 Sohn
like-imagelike-image
share email
dislike-imagedislike-image

Was hat Sie vor acht Jahren zur Gründung Ihres grünen Unternehmens bewegt?

Die Begeisterung für die Gestaltung von Gärten während des Abiturs, eine folgende Gärtnerlehre und vier Semester Universitätsstudium für die Fachrichtung Landschaftsplanung. Der Spaß an der Arbeit und die Liebe zur Natur brachten mich zum „Profigärtnern”. Die Spezialisierung auf Trockenmauern und naturnahe Gärten erfreuen mich genauso, wie der Bau eines Teiches oder das Anlegen von Staudenflächen. Ich pflastere Gartenwege lieber mit Feldsteinen als grauem Beton.

Ist Schwerin ein gutes „Pflaster” für Gartengestaltung?

Eindeutig ja! Der Buga-Einfluss macht sich zusätzlich sehr stark bemerkbar. Viele Leute wollen zum Beispiel Gemüse in die Blumenbeete gepflanzt haben. Der Küchengarten auf dem Gelände der Bundesgartenschau war da eine große Inspiration für viele Hobbygärtner.

Scheuen sich viele nicht, einen professionellen Gärtner mit ins Boot zu holen?

Zunächst einmal: Garten ist zurzeit in. Das schwappt wohl aus England zu uns herüber und das Thema ist auch ständig in der Öffentlichkeit präsent. Und dann gibt es ja auch gewisse Notwendigkeiten. Wenn man ein Haus gebaut hat, ist zumindest die Einfahrt zu pflastern und ein gewisses Ambiente zu schaffen. Oft ist die Zeit nicht vorhanden, so dass wir ins Spiel kommen.

Ich habe hauptsächlich Privatkunden. Von der älteren Frau mit dem Schrebergarten, in dem jedes Jahr die Obstbäume ausgeschnitten werden, bis zum jungdynamischen Häuslebauer, der sich für Frau, Kind und Hund mit dem Garten ein Stück grünes Wohnzimmer schafft.

Sie arbeiten mit Blumen und Steinen – warum?

Es sind besondere Elemente, die neben anderen Pflanzen und Materialien im Gartenbau und in der Gartengestaltung verwendet werden. Besonders schön lassen sich Trockenmauern gestalten, an deren Fuß Stauden blühen oder so manche Fuge mit speziellen Pflanzen eine andere Wertigkeit erhält.

Haben Sie einen Garten?

Na klar, als Kind hatten meine Eltern eine Parzelle in den reichlich vorhandenen Kleingartenkolonien und nun habe ich selber ein Stückchen Land von gut zwei Hektar Größe, welches ich zum Großteil für meine Firma nutze, aber auch ein gutes Stück für Nutzgarten, Obstwiese und Staudengarten bewirtschafte.

Was ist Ihre Lieblingspflanze?

Mein Lieblingsbaum ist der Amberbaum, sein ahornähnliches Blatt bekommt eine sehr schöne Herbstfärbung und die Korkleisten an der Rinde sind neben den auffälligen Fruchtständen der Hingucker schlechthin. Im Übrigen ist er der Lebensbaum meines Sohnes.

Haben Sie einen Tipp zum Frühling?

Nachdem alle Obstbäume und zurückgefrorene Gehölze fachgerecht ausgeschnitten worden sind, und die kahlen Stellen am Boden sich begrünen wollen, Büsche und Bäume mit Stauden unterpflanzen, das spart das lästige Rasenmähen und die Baumscheiben bleiben geschützt.