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Auf Niklots Spuren
Vor 850 Jahren zog Heinrich der Löwe ostwärts, um ein für alle Mal die Obotriten in die Knie zu zwingen. Nachdem Obotritenfürst Niklot gefallen war, machte Heinrich dessen Sohn Pribislaw zu seinem Lehnsherren im Obotritenland – die Geburtsstunde eines neuen Herrscherhauses. Denn während der Löwe zwar in Schwerin die Ehre der Stadtgründung für sich beanspruchen konnte, prägten die Nachkommen Niklots und Pribislaws Ort und Land über Jahrhunderte: Das Mecklenburger Herrscherhaus, das in direkter Linie von den Slawen abstammt, ist eines der ältesten Fürstengeschlechter Deutschlands.
Wie die Herzöge und Großherzöge der Stadt ihren Stempel aufdrückten, erzählt eine Ausstellung im Schlosspark-Center, die bis zum 19. Juni zu sehen ist. Unter dem Motto „Von Niklot zu Niklot“ konnten Besucher hier in die Geschichte eintauchen. 29 Generationen liegen zwischen Niklot, dem Ahnherren, und Niklot von Mecklenburg-Solodkoff. Der 15-jährige Sohn von Donata zu Mecklenburg ist ein Urenkel des letzten regierenden Mecklenburger Großherzogs Friedrich Franz IV., der 1918 abdankte. Zur Ausstellungseröffnung konnte Klaus Banner, Manager des Schlosspark-Centers, Niklot und seine Mutter in Schwerin begrüßen.
Die Spur der Herzöge ist heute vor allem eine Spur der Steine: Schwerin verdankt dem Herrscherhaus seine Nummer-1-Sehenswürdigkeiten wie Schloss, Theater und Museum. In der ers-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es Großherzog Paul Friedrich, der die Residenz aus Ludwigslust zurück nach Schwerin verlegte, was das Gesicht der Stadt nachhaltig veränderte. Doch nicht nur auf prächtige Bauten beschränkte sich der Einfluss der Herrscher. Die Ausstellung zeigt, wie sie das Land kulturell, politisch und religiös prägten. So legte Johann Albrecht I. 1563 den Grundstock für die Mecklenburgische Staatskapelle, heute das drittälteste Orchester Deutschlands.
Die Liebe zur Musik hat auch der junge Niklot im Blut. Der 15-Jährige spielt selbst Klavier und gab zur Ausstellungseröffnung ein Ständchen - zusammen mit Danilo Volpyansky. Der Zehnjährige gehört am Konservatorium zu den besonders talentierten Schülern und erhält den diesjährigen Förderpreis. Von dem Geld wird ein Klavier angeschafft, das Danilo zum Üben zur Verfügung stehen wird. Die Summe war mit der diesjährigen Spargelschäl-Aktion im Center zusammengetragen worden. Künftig sollen mit dem Preis regelmäßig junge Musiker unterstützt werden. Das ist ganz im Sinne von Niklot: Er ist jetzt Ehrenmitglied im Förderverein des Konservatoriums.