Lebensart PR-Anzeige
Pferde und Selbstbewusstsein
„Mein Traum“, sagt Simona Katja Zelck, „ist ein eigener Bauernhof. Dann hätte ich noch viel mehr Tiere.“ Fellige Freunde besitzt sie aber auch jetzt schon nicht zu knapp: drei Hunde, eine Katze, zehn Meerschweinchen. Und zwei Pferde: die Tinker-Stute Colleen sowie die Lewitzer Schecke Sonja. Diese beiden Mädels sind gewissermaßen ihre Mitarbeiterinnen, denn Zelck ist seit 2013 selbstständige Reittherapeutin.
Obwohl ihr Weg in einen Pferdeberuf vorgezeichnet schien, erwies er sich als so verschlungen, dass sie beinahe von ihm abkommen musste.
Sie verbrachte schon in ihrer frühen Kindheit viele Tage und später die Wochenenden und Ferien auf dem Dorf bei ihrem Großvater, der selbst Pferde hielt – vom Shetland-Pony bis zum Haflinger. „Ich konnte noch nicht mal gehen, da hat mich mein Opa bereits aufs Pferd gesetzt“, erinnert sie sich gern an die Zeit. „Ich habe auch im Stall mitgeholfen, zum Beispiel regelmäßig ausgemistet.“
Beste Voraussetzungen also für einen Beruf in der Ross-Branche. Umso mehr war sie enttäuscht, dass sie immer wieder abgelehnt wurde, wenn sie sich um eine Ausbildung zur Pferdewirtin bewarb. Begründung jedes Mal: zu klein, zu zierlich, zu schwach.
Sie musste sich umentscheiden und lernte den Beruf Kinderpflegerin. Dies ist, wenn man so will, eine Art Vorstufe zur Erzieherin. Gern, sagt sie, hätte sie sich auch in dieser Richtung weiterqualifiziert. Dann jedoch erlitt sie einen schweren Motorradunfall, durch den sie lange gesundheitlich außer Gefecht war. Sie beendete zwar noch ihre Ausbildung, aber arbeitete nicht in dem Beruf.
Dann wurde sie Mutter. Auf der Suche nach einem Krippenplatz für ihre Tochter Alicia – sie fand zunächst keinen geeigneten – sei sie dann auf die Idee kommen, selbst Tagesmutter zu werden. Sie erwarb das dazu nötige Zertifikat und betreute fortan nicht nur ihre jüngere Tochter Aileen, sondern auch Kinder anderer Eltern.
Zu dieser Zeit hatte sie ihr Pony Susi beim Reit- und Fahrverein Gombert in Pampow untergebracht. „Da fing alles an“, sagt die 33-Jährige. „Die Partnerin des Vereinschefs fragte mich, ob ich ein wenig Reittherapie mit einem Achtjährigen machen könne, der unter Gleichgewichtsstörungen litt. Obwohl ich damals von der Therapie noch keine Ahnung hatte, sagte ich zu und ließ den Jungen auf meinem Pony reiten.“ Das Reiten brachte ihm schnell Erfolg.
Sehr gern erinnert sie sich auch noch an ein Mädchen, das ebenfalls unter Anleitung der blonden Pferdenärrin regelmäßig auf dem Pony ritt. „Weil sie als Kleinkind nicht krabbelte, bekam sie später enorme Bewegungsprobleme und hatte sogar eine Zensurenbefreiung im Sportunterricht. Ich habe sie etwa ein Jahr nach Beginn der Therapie bei einem Zirkusauftritt gesehen, wo sie eine tolle Pferdenummer zeigte. Mir liefen vor Freude die Tränen“, sagt sie. Spätestens da sei ihr bewusst geworden: Ja, die Reittherapie soll ihr Beruf werden.
Zwei Jahre lang ließ sie sich neben ihrer Tätigkeit als Tagesmutter entsprechend ausbilden. Zertifizierte Reittherapeutin ist sie nun seit 2011, aber erst zwei Jahre später ging sie den nächsten Schritt, den der Selbstständigkeit. Zuvor: reichlich Hickhack mit Ämtern, der Berufsgenossenschaft, Krankenkassen. „Sie wussten offenbar alle nicht, wo sie mich einstufen sollten“, erinnert sie sich.
Aber so nach und nach laufe es immer besser, freut sich Simona Katja Zelck. „Monis Reittherapie in MV“ mit Sitz in Groß Rogahn (auf der „Rehhorst Ranch“) habe sich etabliert. Sie sagt: „Ich habe hier Reiter im Alter von fünf bis über dreißig Jahren. Überwiegend sind bei mir aber Kinder in der Therapie.“ Sie entwickeln Kraft, Gleichgewichtsgefühl, Selbstbewusstsein, lernen, mit Tieren umzugehen – haben einfach Freude am Reiten.
monisreittherapie.npage.de
Telefon: 01 74 / 1 65 33 68