13.02.2015

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„Frei wird mein Herz von aller Qual“

Morgen ist Valentinstag – nicht vergessen, die Liebste oder den Liebsten zu überraschen
Foto: Fotolia
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Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.
Seh ich nur einmal dein Gesicht,
Seh dir ins Auge nur einmal,
Frei wird mein Herz von aller Qual.
Gott weiß, wie mir so wohl geschicht!
Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.


So schrieb es einst kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe. Und man ahnt es schon: Er weiß es doch, er weiß es sogar sicher, dass er sie liebt. Vielleicht will er es einfach nur nicht wahrhaben, wie sehr er sich zu der Dame hingezogen fühlt. Möglicherweise aus Furcht, sie könnte ihn zurückweisen.

Viele mögen sich in der einen oder anderen Situation genau so gefühlt haben, wie es der Dichter hier in poetische Zeilen gebracht hat. Der Valentinstag markiert jedoch das richtige Datum, sich ein Herz zu fassen, der Angebeteten seine Hingezogenheit zu gestehen, aus der heimlichen eine unheimlich große Liebe zu machen. Aber wie? Wie stellt man es an, wenn man es doch vorher nicht fertiggebracht hat? Blumen als Mittel zum Zweck? Pralinen? Oder doch lieber den Süßwarenhändlern und Blumenverkäufern ein gar tücht‘ges Schnippchen schlagen und auf Rosen oder Schokoherzen verzichten?

Viel Zeit bleibt jedenfalls nicht, sich etwas Originelles für die potentielle Partnerin auszudenken. Also schnell zum Essen bei Kerzenschein einladen? Was man auch tut, es muss ehrlichen Herzens geschehen.
Heh, Junggeselle, warum fasst du nicht einfach den Mut, selbst zu kochen? Du kannst es nicht? Doch, kannst du! Besorg dir ein Kochbuch oder zieh ein Rezept aus dem Internet! Stell dich an den Herd und tu es einfach. Auch wenn das Essen nicht perfekt geworden ist, wenn sie dich mag, wird sie es honorieren, dass du dich für sie bemüht hast und nicht einen Kellner dafür bezahlt hast, dass er einen Koch beauftragt.

Mädels, das alles gilt auch genau andersrum! Also, wenn ihr einen Mann beeindrucken wollt, legt euch ins Zeug. Und es muss ja auch nicht unbedingt ein umfangreiches Abendmahl sein. Ihr wisst schon: Hauptsache, ehrlich und von Herzen, am besten sogar von ganzem Herzen.

Nun verhält es sich ja nicht immer so, dass man einen Partner erst an sich binden will. Auch für Paare, die schon länger zusammen sind, stellt sich jeweils die Frage, womit mit dem oder der Liebsten eine Freude bereiten? Ganz ehrlich: Hier muss es nicht zwingend etwas unglaublich Originelles ein. Wichtig ist, dass man es überhaupt tut. Dass man an den anderen, an die andere denkt. Gerade in einer bereits länger dauernden Beziehung ist das oft schon Überraschung genug.

Aber warum dies alles gerade am Valentinstag? Seit einigen Jahrzehnten gilt der 14. Februar auch in Deutschland als Tag der Liebenden. Er könnte auf den Bischof Valentin von Terni zurückgehen, wie vielfach vermutet wird. Der habe im dritten Jahrhundert illegalerweise Paare getraut, die eigentlich nach Befehl des Kaisers nicht hätten verheiratet werden dürfen. Der Überlieferung nach wurde der hohe Geistliche wegen seines christlichen Glaubens hingerichtet – und zwar am 14. Februar. Insofern ließe sich dieses Datum auch als eine Art Gedenktag ansehen.
Trauer wäre aber wohl nicht im Sinne des Bischofs gewesen, dessen Ziel es ja war, Glück zu stiften. Und dies ist nun an Ihnen, liebe Mitbürger, tun Sie anderen etwas Gutes! Liebet euren Nächsten. Es darf aber auch der Übernächste sein.

Andererseits, das soll nicht unerwähnt bleiben, gehört zur Liebe auch der Liebeskummer. Wie man trotzdem nicht verzagt, weiß der Dichter Rudolf Baumbach:

Daß dir die Lieb versagt dein Schatz,
Ist weder schön noch recht,
Doch schimpf‘ nicht wie im Rohr der Spatz
Darum aufs ganze Geschlecht.
Und spring auch nicht in einen See
Vor lauter Gram und Pein.
Viel besser ist für Liebesweh
Als schnödes Wasser der Wein.
Geschwind die Kanne herab vom Brett!
Schau, golden rinnt‘s vom Spund.
Dein Leid ist tiefer nicht, ich wett‘,
Als deines Bechers Grund.


In diesem Sinne einen schönen Valentinstag …
Oder lassen wir abschließend doch lieber noch mal Goethe zu Wort kommen:

Zu der Zeit lebt sich‘s am besten, wenn man noch denkt, daß man allein liebt und noch kein Mensch so geliebt hat und lieben werde.